Fußball-Regionalliga: 0:1 (0:0) in Bergisch Gladbach WSV nun ganz tief im Keller
Wuppertal · In der Fußball-Regionalliga hat der Wuppertaler SV am Mittwochabend (16. Dezember 2020) das Nachholspiel beim SV Bergisch Gladbach 09 mit 0:1 (0:0) verloren. Damit ließ das Team von Trainer Björn Mehnert weitere wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt liegen. In der Tabelle rutschte der WSV auf Abstiegsrang 18 ab.
Beide Mannschaften starteten engagiert. Nach vier Minuten kam Hirsch nach einem Zweikampf im WSV-Strafraum zu Fall, es gab aber keinen Elfmeter. Dann ein 20-Meter-Hammer von Pires Rodrigues an die Latte (7.). Es fehlten nur Zentimeter zur Führung der Rot-Blauen.
Spektakulär die 24. Minute: Erwig-Drüppel flankte in den Fünfer zu Saric, der mit seinem Fallrückzieher nur knapp links verzog. Hirsch schoss über Lübckes Kasten (26.). Pires setzte einen Linksschuss knapp neben den Pfosten (31.). Bergisch Gladbach verlegte sich nun vermehrt auf Konter. In der 39. Minute drohte dem WSV ein Rückstand. Ametov hatte Fragapane im eigenen Strafraum berührt, es gab Elfmeter. Doch Koruk scheiterte an Lübcke, der ins Eck abgetaucht war. Uphoff stoppte den durchstartenden Heider im Zweikampf legal (41.). So ging es mit dem torlosen Unentschieden in die Kabinen.
Lübecke verhinderte nach einem Schuss von Dogun mit einer Parade das 0:1 (48.). Pires hatte weiterhin kein Zielwasser getrunken. Sein Schuss zischte über die Latte (54.). Das Spiel stand auf keinem hohen Niveau. Der WSV fand nicht die Lücke, Bergisch Gladbach spielte seine wenigen Konter schlecht aus. In der 71. Minute bediente der eingewechselte Marzullo im Strafraum Ametvov, dessen Schlenzer nur knapp rechts am Pfosten vorbeiflog. In der 74. Minute fehlten erneut nur Zentimeter. Marzullo zog aus sieben Metern ab, der abgefälschte Ball klatschte an die Latte.
Mehnert brachte Akritidis für Ametov (82.). Marzullo prüfte 09-Schlussmann Lohmann mit einem kernigen Schuss (84.). Dann die kalte Dusche: 09-Torjäger Koruk wurde im Strafraum angespielt, stand zu frei und drosch den Ball ins Netz - 1:0 (86.). Die letzten Angriffsbemühungen versandeten. Uphoff, Pires und Wendel sahen jeweils die fünfte gelbe Karte.
Björn Mehnert (WSV-Trainer): „Das war kein gutes Spiel – von beiden Seiten. Wir haben von dem, was wir in den letzten anderthalb Wochen trainiert haben, wenig umgesetzt, defensiv und offensiv. Wir haben uns zu wenig Lösungen erarbeitet. Wir sind in den ersten sieben, acht Minuten nicht gut in die Partie reingekommen. Dann wurde es etwas besser, auch durch den Lattenschuss von Pires. Der Elfer war fragwürdig. Die zweite Halbzeit war hektisch, wir waren zu ungenau. Wir hatten kaum Ordnung und Struktur. Klar, kein Lattenschuss von Gianluca Marzullo war uns das Glück nicht hold. Beim Tor verteidigen wir viel zu passiv. Der Einwurf, der vorausgegangen war, ging ins Zentrum und nicht nach vorne. Und dann attackieren wir zu wenig. Am Ende fehlen uns klare Chancen. Dortmund strotzt momentan nicht vor Selbstbewusstsein, aber wir auch nicht. Kevin Pires Rodrigues, Tim Wendel und Tjorben Uphoff fehlen gelbgesperrt. Da rechnet niemand mit einem Sieg von uns. Umso mehr müssen wir alles in die Waagschale werfen, jeder muss anpacken – viel mehr als heute.“
Stephan Küsters (Sportlicher Leiter WSV): „Bergisch Gladbach hat sich gegenseitig gepusht – im Gegensatz zu uns – und meiner Meinung nach verdient gewonnen. Wir haben viel zu wenig gekämpft, das Ganze war eine Enttäuschung. Natürlich hatten wir Lattentreffer, aber Bergisch Gladbach hatte einen Elfmeter und Siegeswille. Da gleicht sich alles aus. Wir werden die Köpfe zusammenstecken und gucken, woran es liegt. In Dortmund fehlen uns drei Spieler. Dann müssen drei andere zeigen, dass sie unbedingt in die Startelf wollen. Wir haben alles hingestellt, bieten gute Verträge und Bedingungen. Wir werden alles hinterfragen in einer knallharten Analyse und schauen, mit wem es weitergeht und mit wem nicht. Das aber ganz ruhig und gut überlegt. Was in der Winterpause möglich ist, hängt auch von den Finanzen ab.“
Im letzten Spiel des Jahres tritt der WSV am Samstag (19. Dezember 2020) bei der U23 von Borussia Dortmund an. Anstoß im Fußballpark Hohenbuschei ist um 14 Uhr. Einen Tag zuvor beraten die Gläubiger vor dem Amtsgericht über das Ende des Insolvenzverfahrens in Eigenregie. Stimmen sie zu, geht der Verein schuldenfrei ins neue Jahr.
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