Fußball-Regionalliga Der WSV-Wunschzettel und das Machbare
Wuppertal · Der Kader des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler Sv trifft sich am Dienstag (22. Dezember 2020) zum letzten Mal vor der Weihnachtspause. Wenn Trainer Björn Mehnert am 2. Januar die erste Trainingseinheit des neuen Jahres leitet, könnte sich personell durchaus etwas getan haben.
Dass Handlungsbedarf besteht, zeigt der Blick auf die Tabelle – Abstiegsrang 18 mit 16 Punkten aus 19 Spielen, zwei Punkte (bei einem Nachholspiel) Rückstand auf das rettende Ufer. Und auch das letzte Match des Jahres bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund (0:3) hat das noch einmal deutlich gemacht. Zwar lieferte die Mannschaft kämpferisch eine durchaus ordentliche Leistung ab, brachte sich aber einmal mehr durch derbe individuelle Patzer auf die Verliererstraße. Im Mittelpunkt der Kritik stand diesmal Schlussmann Daniel Szczepankiewicz, der beim 0:1 den harmlosen Schuss über den linken Spann rutschen ließ und das 0:2 mit einem zu kurzen Pass einleitete. „Das erste und das zweite Tor waren Torwartfehler“, kritisierte der Sportliche Leiter Stephan den 27-Jährigen.
Welche Positionen es nach Möglichkeit in der Winterpause neu besetzen gilt, darüber gibt es noch keine offiziellen Aussagen. Dass die des Torhüters dazugehört, ist allerdings klar. Niklas Lübcke (21, zwölf Einsätze) könnte zwar die Zukunft gehören. Benötigt wird in der jetzigen Situation aber eine Nummer eins, die absolute Sicherheit ausstrahlt. Außerdem beide Außenverteidiger-Positionen: Die linke ist mit Tolga Cokkosan nur einfach besetzt, rechts gibt es gar keinen gelernten Spezialisten; Semir Saric und Jonas Erwig-Drüppel gelten eher als Offensivkräfte. Sorgen bereitet den Verantwortlichen zudem, dass der Kader mit Marco Königs und Gianluca Marzullo über Torjäger verfügt. Sie werden aber von den Flügeln zu selten passend bedient.
Einfach wird die Kader-Auffrischung allerdings nicht. Gleich zwei Faktoren sind hinderlich: Spieler, von denen der WSV sich trennen will, müssen dem nicht nur mit Blick auf den laufenden Vertrag zustimmen. Auch neue Vereine dürften nicht Schlange stehen, zumal alle Clubs unterhalb der Regionalliga pausieren. Und: Zwar schließt der WSV das Insolvenzverfahren in Eigenregie in Kürze (aller Voraussicht nach) erfolgreich ab und ist damit wieder schuldenfrei. Das heißt aber nicht, dass nun wieder viel Geld vorhanden wäre. Benötigt werden, falls der Etat durch Abgänge nicht einlastet werden kann, einmal mehr externe Geldgeber …
Stephan Küsters sucht unterdessen intensiv nach Testspielgegnern vor dem Rückrundenstart am 16. Januar bei Rot-Weiß Ahlen. Auch hier erschwert der ruhende Ligabetrieb an Staffel 5 und der frühere in Liga 2 und 3 die Planung. „Wir versuchen externe Gegner zu bekommen“, will Küsters interne Duelle möglichst vermeiden.