Handball-BL: Donnerstag gegen Berlin BHC trifft auf das Team der Stunde

Wuppertal · Mit 17:27 hatte der Handball-Bundesligist Bergische HC das Hinspiel gegen die HSG Wetzlar verloren und sich am vergangenen Samstag mit 27:23 revanchiert. Auch in der ersten Partie gegen den nächsten Kontrahenten unterlagen die Löwen deutlich. Ob dem 17:32 in Berlin am Donnerstagabend (31. März 2022) in der Wuppertaler Uni-Halle (19.05 Uhr) die nächste Revanche folgt? Die Herausforderung gegen die Füchse dürfte noch größer sein.

Christopher Rudeck war in Wetzlar kaum zu bezwingen.

Foto: Dirk Freund

Die Berliner sind so etwas wie das Team der Stunde, vielleicht sogar des Kalenderjahres. Sieben Mal traten die Hauptstädter 2022 in der Bundesliga an, sieben Mal verließen sie als Gewinner das Feld. Zwei Mal schlugen sie dabei die Rhein-Neckar Löwen, und sogar in Kiel trug die Mannschaft einen 31:27-Erfolg davon. „Sie sind nicht umsonst nach Minuspunkten auf Platz zwei“, sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze. „Trotzdem haben wir einen Matchplan, trotzdem wollen wir auch dieses Spiel gewinnen.“

Während die Vorbereitung des BHC weiterhin durch Corona beeinflusst wird, haben die Berliner ein enormes Pensum zu absolvieren. Am Donnerstag und Sonntag war das Team von Coach Jaron Siewert in der Bundesliga aktiv, am Dienstag verlor es das erste Achtelfinale in der EHF European League knapp mit 24:25 in Nantes. Nur zwei Tage später steigt das Duell in der Uni-Halle, in das die Bergischen Löwen mit viel Rückenwind gehen.

Denn der Sieg in Wetzlar war natürlich ein weiterer Schub für die positive Stimmung und das Selbstvertrauen. Dieses ist nach 17 Paraden und einer Fangquote von fast 44 Prozent auch bei Torhüter Christopher Rudeck groß. „Er hat 14 Mal aus sechs Metern gehalten“, sagt Hinze. „Um gegen Berlin eine Chance zu haben, brauchen wir natürlich auch wieder eine gute Torhüter-Leistung.“

Dazu sei eine enorm hohe Wurfeffektivität gegen einen der besten Keeper der Bundesliga nötig: Dejan Milosavjljev ist in Berlin die klare Nummer eins. „Wenn wir es schaffen, ihn nicht ins Spiel kommen zu lassen, haben wir gute Chancen.“ Dass dabei die Anzahl der technischen Fehler gering und der Rückzug zügig sein muss, liegt auf der Hand.

Die Füchse sind schließlich nicht zufällig in Topform. „In der Deckung haben sie sich noch mal weiterentwickelt“, findet Hinze, der besonders Viran Morros hervorhebt. Grundstein zu einer möglichen Überraschung wird aber der Zugriff in der eigenen Abwehr sein. „Aus der Deckung heraus kommen sie mit viel Druck im Tempospiel über Jacob Holm“, sagt der Trainer. „Und im Positionsangriff legen sie viel Wert auf Eins-gegen-Eins-Qualitäten. Mit Fabian Wiede haben sie einen überragenden Entscheidungsspieler.“

Csaba Szücs kann in der Abwehr nicht helfen, die starken Berliner aufzuhalten. Der 34-Jährige hat sich in Wetzlar einen Sehnenriss im Fuß zugezogen und wird daher vorerst ausfallen. Ob Tomas Babak (krank) und Tom Kare Nikolaisen (Corona) zurückkehren können, ist noch offen. Der Rest des Kaders inklusive dem zuletzt ebenfalls positiv getesteten Teamassistenten Jan Artmann dürfte dabei sein.

Ob Hinze selbst an die Seitenlinie zurückkehren wird, ist allerdings noch unklar. Bislang konnte sich der Chefcoach nicht freitesten. Das Hallentraining leitet vorerst weiterhin Co-Trainer Markus Pütz. Ob er am Donnerstag zum zweiten Mal in der Bundesliga in der Verantwortung steht, könnte sich kurzfristig entscheiden.

Tickets für das Duell in der Uni-Halle sind noch erhältlich. Die Kapazität darf wieder zu 100 Prozent genutzt werden, es gilt allerdings weiterhin die Maskenpflicht, und der Zugang unterliegt den 3G-Bedingungen. Wer dabei sein möchte, muss geimpft, getestet oder genesen sein. Jugendliche unter 18 Jahre sind von dieser Regel ausgenommen.