Handball-BL: 27:23 (13:12) in Wetzlar BHC: Ohne Cheftrainer, aber mit drei Punkten
Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat am Samstagnachmittag (26. März 2022) bei der HSG Wetzlar mit 27:23 (13:12) gewonnen. In Abwesenheit von Trainer Sebastian Hinze, der sich wegen einer Corona-Infektion in Quarantäne befindet, bot das Team vor 3.983 Zuschauerinnen und Zuschauern einen starken Auftritt.
Der als Außenseiter beim Tabellenfünften angetretene BHC zeigte von Beginn an eine konzentrierte und engagierte Leistung. Wetzlar führte zwar zunächst 3:1 (3.) und 4:2 (7.), doch die Gäste hielten dagegen und lagen nach dem Tor von Csaba Szücs in der 9. Minute mit 5:4 vorn. Der HSG gelang das 9:7 (17.) und 10:8 (19.). Abschütteln ließ sich der BHC jedoch nicht, im Gegenteil: Nationalspieler Lukas Stutzke stellte die Anzeigetafel auf 11:10 für seine Mannschaft (26.). Mit dem Pausenpfiff besorgte Yannick Fraatz den 13:12-Pausenstand aus Sicht der Bergischen.
Die hielten den Ein-Tore-Vorsprung auch nach dem Wechsel. Mehrmals scheiterte zunächst der Versuch, sich selber abzusetzen. Dann aber baute das von Co-Trainer Markus Pütz betreute Team von 17:17 aus durch Tore von David Schmidt, Jeffrey Boomhouwer und Arnor Thor Gunnarsson per Siebenmeter sowie eine ganz starke Leistung von Torwart Christopher Rudeck auf 20:17 aus (48.). Boomhouwer gelang sogar das 22:18 (50.).
Wetzlar arbeitete sich wieder auf 20:22 heran (52.) und schnupperte Morgenluft. Die Partie hätte in dieser Phase noch einmal kippen können. Doch Pütz nahm punktgenau eine Auszeit, der zudem sehr gefestigte BHC sammelte sich für den Endspurt. Gunnarsson traf zum 24:21 (54.), Schmidt zum 25:22 (58.). Als Schmidt auch noch zum 26:22 verwandelte (59.) und Gunnarsson zum 27:22 einnetzte (60.), war die Entscheidung gefallen. der BHC nahm verdient die Punkte aus Mittelhessen mit.
Markus Pütz (Co-Trainer des BHC): „Wir waren sehr froh, wieder vor so vielen Zuschauern zu spielen. Für uns war es eine schwierige Woche durch den Corona-Fall beim Cheftrainer. Wir mussten viel basteln, sodass es wichtig war, dass wir unseren Plan durchziehen. Wir sind nicht nervös geworden im Sieben-gegen-Sechs, das war sehr wichtig. Wir hatten eine überragende Spielsteuerung von Linus Arnesson und haben klar das Torhüter-Duell gewonnen, so dass wir immer für den Sieg in Frage kamen.“
Benjamin Matschke (Trainer der HSG Wetzlar): „Es war sehr enttäuschend für uns. Wir hatten nie die Geduld, auf unsere Chance zu warten. Wenn wir eine hatten, haben wir sie nicht genutzt, beziehungsweise der gegnerische Torhüter hat gut gehalten. Der BHC hat es sehr clever gespielt, hatte keinen Stress mit dem Zeitspiel. Wir haben 30, 40 Sekunden sehr gut verteidigt, aber es fehlte die Geduld, sodass wir oft doch noch ein Gegentor bekommen haben. Das haben wir mit nach vornegenommen, sodass wir uns zu viel auf erste Optionen und Halbchancen verlassen haben. Im Nachgang haben wir uns sicher auch mal aufgeregt, dass wir keinen Pfiff bekommen haben. Aber darauf konnten wir uns ab der Pause einstellen, was wir auch nicht geschafft haben. Das ist sehr ärgerlich. Ich bin enttäuscht. Nicht nur über die Niederlage, sondern auch, weil wir uns viel vorgenommen hatten vor so vielen Zuschauern. Das ist ein Stück weit ein Party-Crasher, dass wir es nicht so geschafft haben, wie wir es uns gewünscht haben. Ich hoffe, die Zuschauer geben uns im nächsten Heimspiel eine neue Chance, es besser zu machen.“
Jörg Föste (Geschäftsführer des BHC): „Entscheidend war, dass wir mit dem gesamten Team von Anfang an klar gemacht haben, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen. Daran bestand auf der Bank und auf der Platte kein Zweifel. Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute an unserer Marschroute festgehalten und haben uns glasklar durchgesetzt. Wir hätten sogar noch höher gewinnen können. Christopher Rudeck hat eine überragende Leistung geboten, aber für die gesamte Mannschaft war dieser Sieg vor einer solchen Kulisse ein prägendes Erlebnis.“
Mit nun 21:25 Punkten kletterte der BHC in der Tabelle auf Rang elf. Nächster Gegner sind am kommenden Donnerstag (31. März) die Füchse Berlin. Anwurf in der Wuppertaler Uni-Halle ist um 19:05 Uhr.
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