Handball-Bundesliga: 26:27 (12:15) in Stuttgart BHC am späten Abend zu schläfrig

Wuppertal · In der Handball-Bundesliga hat der Bergische HC am Samstagabend (26. Februar 2022) das Auswärtsspiel beim TVB Stuttgart mit 26:27 (12:15) verloren. Trotz der Niederlage vor 2.470 Fans bleibt der BHC Tabellenzehnter.

BHC-Trainer Sebastian Hinze (Archivbild).

Foto: Dirk Freund

Neben David Schmidt und Fabian Gutbrod fiel kurzfristig auch Yannick Fraatz aus. Er war Corona-positiv getestet worden. Torwart Christopher Rudeck kehrte dagegen zurück.

Der BHC verpatzte den Auftakt und lag nach acht Minuten bereits mit 1:5 zurück. In der 15. Minute kamen die Bergischen aber auf 6:7 heran. Jeffrey Boomhouwer gelang sogar der 11:11-Ausgleich (24.). Bis zur Pause bauten die Schwaben jedoch wieder auf drei Tore davon. 15:12 stand es nach 30 Minuten für den Gastgeber, die massiv in den Abstiegskampf verwickelt sind.

Auch der Start in Durchgang zwei misslang dem Team von Trainer Sebastian Hinze. Sie lag in der 40. Minute mit 14:20 zurück. Bei dem Abstand blieb es bis zur 52. Minute (26:20). Der BHC kämpfte sich jedoch wieder mit einer offensiv ausgerichteten Abwehr und dem siebten Feldspieler heran. Dazu trugen drei Tore von Arnor Gunnarsson bei. Jeffrey Boomhouwer gelang 40 Sekunden vor dem Ende sogar das 25:26. Doch der TVB machte den Punktesack zu. Der finale Treffer von Tomas Babak zum 26:27 nutzte nichts mehr.

Im Gegensatz zu den ersten drei Spielen nach der EM-Pause gelang im Positionsangriff diesmal zu wenig, und auch die Defensive wies Lücken auf. Mit der Folge, dass die Bergischen zu selten ihr Tempospiel durchziehen konnten.

Sebastian Hinze (BHC-Trainer): „Es ist ein verdienter Sieg. Wir sind zu Beginn überhaupt nicht gut ins Spiel gekommen und haben bis zur 45. Minute Probleme mit unserer Abwehr. Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, dass wir Stress über die Abwehr machen und ins Tempospiel kommen. Es war aber genau umgedreht. Stuttgart hatte nicht den besseren Positionsangriff in der ersten Halbzeit, sondern sie haben drei, vier Konter mehr gemacht als wir. Das war der Unterschied. Wir haben sehr viel Frust mit in die Abwehr genommen. Wir hatten nicht ganz so gute Beine wie in den letzten Spielen und haben es auch deshalb nicht geschafft, in die Begegnung zu kommen. In der zweiten Halbzeit geht es ähnlich weiter wie in der ersten. Wir waren insgesamt einfach schlechter, ohne genau zu wissen, wo es hakt. Mit verschiedenen Mitteln gelingt es uns dann, Stuttgart in Stress zu bringen und selber emotional gut reinzukommen. Am Ende haben wir dann sogar noch die Chance, was mitzunehmen. Wir schaffen es mit einer guten Mentalität, mit der 4:2-Abwehr, einem siebten Feldspieler - Stuttgart hat dann viele Bälle verloren. Dadurch gab es einen kurzen Moment, in dem wir glücklich etwas hätten mitnehmen können.“

Roi Sanchez (TVB-Trainer): „Für uns war es ein sehr, sehr wichtiger Sieg. Wir haben gut gedeckt - außer gegen den siebten Feldspieler. Wir haben das Spiel lange kontrolliert, haben uns am Ende aber schwer getan gegen die offensive BHC-Abwehr. Es ist schwer, ein Spiel zu gewinnen, wenn man im Keller der Tabelle steht. Ich glaube auch deshalb haben wir Unsicherheit gezeigt. Wir hatten auch etwas Glück mit dem Lattentreffer von Gunnarsson. Die Mannschaft hat sich den Sieg verdient.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Eine extrem ärgerliche Niederlage. Defensiv hatten wir in Halbzeit eins ungewöhnlich wenig Zugriff gegen zwei Rückraum-Linkshänder. Scheinbar ist es ein Naturgesetz, dass Jerome Müller seine besten Saisonspiele stets gegen den BHC macht. Dem Angriff fehlte es über weite Strecken an Struktur und Timing. Zusammengefasst: Wir sind zu spät aufgewacht.“

Am übernächsten Sonntag (6. März) muss der BHC um 14 Uhr beim Spitzenreiter SC Magdeburg antreten. Es folgt das Heimspiel am 10. März ab 19:05 Uhr in der Klingenhalle gegen den TSV Hannover-Burgdorf.

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