Handball-Bundesliga: Samstag in Stuttgart Zu später Stunde will der BHC hellwach sein
Wuppertal · Unter Druck befindet sich der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart, wenn am Samstagabend (26. Februar 2022) der Bergische HC zu Gast ist. Die Schwaben benötigen dringend Punkte im Abstiegskampf.
„Sie werden sich gegen uns bestimmt etwas ausrechnen“, sagt Sebastian Hinze. Der BHC-Trainer ist daher sicher: „Für uns ist es Grundvoraussetzung, dass wir kämpferisch da sind.“ Die Bergischen Löwen haben die Chance, ihren äußerst erfolgreichen Februar mit den Tabellenpunkten fünf und sechs abzurunden.
Der Samstag wird für die BHC-Profis allerdings ein langer. Erst um 20:30 Uhr wird die Partie in der Porsche-Arena angepfiffen. „Wir werden morgens ein wenig anschwitzen und nach dem Mittagessen noch eine Videobesprechung machen“, beschreibt Hinze das Tagesprogramm im Vorfeld der Bundesligapartie, die vor maximal 3.600 Fans ausgetragen wird.
Der Trend spricht in dem Duell derzeit für den BHC. Zuletzt schlug die Mannschaft den TBV Lemgo Lippe überzeugend mit 32:27. Es war bereits der zweite Heimsieg im dritten Spiel der Restrunde. „Und es war ein wirklich gutes Spiel von uns“, sagt Hinze. „Wir hatten eine starke Abwehrleistung und haben in jeder Hinsicht sehr konsequent nach vorne gespielt. Das hilft ein Stück weit auch in der alltäglichen Arbeit, vor allem, weil die Stimmung bei den Jungs natürlich entsprechend gut ist.“
Dass in Stuttgart die nächsten Punkte her sollen, ist klar. Dass es sich um eine große Herausforderung handelt, ebenfalls. „Der TVB verfügt über einen breit besetzten, guten Kader“, sagt Hinze. „Eigentlich ist das eine sehr gute Mannschaft, die aber oft viele Gegentore kassiert hat, während sie selbst auch einen hohen Schnitt an Treffern erzielt.“ Tatsächlich sind 641 Gegentore sogar Liga-Höchstwert. Hinze: „Sie spielen sehr oft eine 6:0-Deckung im Wechsel mit einer 5:1-Variante. Damit holen sie viele Steals, was auch ein Grund dafür ist, dass sie so häufig mehr als 30 Tore erzielen.“
Zuletzt hat die Mannschaft ihre Taktik aber geändert. Gegen Berlin agierte sie mit einer klassischen 6:0-Formation, verlor aber 22:29. „Die Frage ist jetzt, was sie gegen uns machen. Wir müssen auf beides vorbereitet sein“, sagt der BHC-Trainer. Je länger die Saison dauert, desto größer wird der Druck auf die Stuttgarter. Gerade neun Punkte hat das Team von Coach Roi Sanchez bisher gesammelt, steht damit als 16. gerade noch auf dem letzten Platz, der zum Ligaverbleib berechtigt.
Zu den sportlichen Problemen kam kürzlich auch noch Corona hinzu. So fiel die in Lemgo geplante Partie aus, in Berlin fehlten noch Spieler, und aktuell hat sich wohl auch Spielmacher Egon Hanusz mit dem Virus infiziert. Mit positiv getesteten Spielern haben auch die Bergischen zu kämpfen. Csaba Szücs ist zwar wieder im Kader, doch Christopher Rudecks Einsatz ist fraglich. Der Torhüter kann sich zwar vielleicht noch freitesten, doch eine kardiologische Untersuchung würde noch folgen. „Es wäre eine Punktlandung bei ihm“, sagt Hinze, der nicht mit Rudeck plant.
Voraussichtlich treten die Löwen mit demselben Kader an, der gegen Lemgo dabei war. Das heißt, dass David Schmidt (Oberschenkelverletzung) und Fabian Gutbrod (Schulter) noch fehlen werden. „Zumindest ist das sehr wahrscheinlich so“, betont der Trainer, der mit dem verfügbaren Kader zuletzt sehr zufrieden war.