Handball-Bundesliga 32:27 (17:11) gegen Lemgo BHC-Aufwärtstrend setzt sich fort
Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat das Heimspiel gegen den TBV Lemgo Lippe gewonnen. In der Klingenhalle stand es am Sonntagnachmittag (20. Februar 2022) am Ende 32:27 (17:11). 900 Fans durften dabei sein.
Trainer Sebastian Hinze musste auf Torwart Christopher Rudeck (Corona-Infektion) sowie Kapitän Fabian Gutbrod und Nationalspieler David Schmidt (beide verletzt) verzichten.
Der BHC erwischte wie gegen Göppingen einen guten Start. Jeffrey Boomhouwer sorgte in der 6. Minute für das 4:1. Alexander Weck und Tom Kare Nikolaisen bauten auf 6:2 aus (7.). Als Simen Schönningen zum 7:2 nachlegte, nahm Lemgos Coach Florian Kehrmann bereits die erste Auszeit (8.). Mit Erfolg: Trotz einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Europameister Jonathan Carlsbogard kamen die Gäste etwas auf 4:7 heran (14.), drei Minuten später auf 7:9 (17.). Doch der BHC behielt die Nerven: Lukas Stutzke stellte mit dem 11:7 wieder auf plus 4 (20.).
Mehr noch: Die Defensive um Max Darj und Nikolaisen stand gut; dem starken Boomhouwer gelang per Tempogegenstoß das 14:9 (23.). Tomas Babak netzte zum 15:9 ein (25.). Lemgo verkürzte zwar kurzfristig noch einmal auf vier Tore, doch Lukas Stutze setzte mit dem 17:11 den Schlusspunkt unter eine starke erste Halbzeit.
Den ersten Treffer nach der Pause erzielte Linus Arnesson in der 34. Minute per Siebenmeter zum 18:12. Der BHC leistete sich in dieser Phase einige technische Fehler, doch die Ostwestfalen nutzten sie kaum. Stattdessen stellte Schönningsen auf 19:13 (36.). Der TBV schaffte das 14:19 (37.), das 16:20 (40.) und das 17:20 (40.). Mrkva parierte, Gunnarsson und Nikolaisen beruhigten die Lage zunächst wieder – 22:17 (42.). Gunnarsson erhöhte auf 23:17 (44.).
Entschieden war die Partie damit aber noch nicht, zumal Lemgo auf 19:23 verkürzte , anschließend behielt aber wieder Gunnarsson die Nerven (24:19). Die Gäste präsentierten sich in Durchgang zwei deutlich verbessert. Nikolaisen kassierte eine Zeitstrafe, der BHC das 21:24 (49.). Es wurde immer spannender, als Lemgo auf zwei Treffer heranrückte (22:24, 50.) Lukas Stutzke nahm mit dem 25:22 etwas Dampf aus dem Kessel (51.). Mrkva reagierte erneut stark, Schönningsen markierte das 26:22 (52.).
Trotz Überzahl konnte der BHC das Match noch nicht entscheiden. Auch weil TVB-Torwart Peter Johannesson, der nächste Saison für die Bergischen aufläuft. Lemgo im Spiel hielt. Jonathan Carlsbogard netzte zum 25:27 ein, aber Stutzke konterte zum 28:25 (55.). Das 30:27 von Stutzke war dann die endgültige Entscheidung (59.).
Sebastian Hinze (Trainer BHC): „Ich glaube, dass das ein verdienter Sieg ist. Wir haben die ganze Zeit geführt. In der ersten Halbzeit sind wir sehr gut reingekommen, hatten vernünftige Abschlussmöglichkeiten aus dem Rückraum. Mir hat gut gefallen, dass wir besonders in den ersten 30 Minuten immer wieder im Tempospiel über die schnelle Mitte oder die zweite Welle dagegen gegangen sind. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass nach zwei, drei technischen Fehlern dann so ein bisschen den Gang rausgenommen haben. Nicht, was Emotionen und Leidenschaft betrifft, aber in Bezug auf die Power, mit der wir eigentlich agiert haben. Sehr wichtig war es, dass Lukas Stutzke in diesen Crunchtime-Situationen diese Bälle dann überragend verwandelt hat. In Summe bin ich sehr zufrieden mit dem Spiel und den Jungs, wie sie diese Aufgabe hier gegen Lemgo gelöst haben.“
Florian Kehrmann (Trainer Lemgo): „Die ersten zehn Minuten waren entscheidend für das Spiel. Der BHC ist uns in der Phase körperlich sehr stark angegangen und hat Kontrolle über das Spiel bekommen. Wir haben in der Abwehr selber zu zaghaft gestanden. So waren wir schnell mit fünf, sechs Toren hinten. Das haben wir dann versucht geradezubiegen, sind immer mal wieder rangekommen. Das hat uns viel Kraft gekostet und wir sind viel Risiko gegangen, was am Ende nicht gereicht hat – auch wenn wir kurz vor Schluss die Möglichkeit haben auf minus zwei zu stellen. Verdient war der Sieg für den BHC auf jeden Fall.“
Jörg Föste (Geschäftsführer BHC): „Das war eine erste Halbzeit, wie wir sie ganz selten in der Bundesliga gespielt haben. Es war eine vorzügliche Leistung hinten wie vorne. Alles hat funktioniert, wie wir uns das vorgenommen haben. Lemgo hat sich an unserer Deckung geradezu kaputt gelaufen. Wir haben vorne auch mit höchster Präzision gespielt, viele Bälle verwertet, die wir uns vorne erspielt haben. Unser Tempospiel hat gut funktioniert. Kurz gesagt: Die erste Halbzeit war vom Allerfeinsten. Bei Lemgo darf man sich aber nie sicher sein, daher war es nicht überraschend, dass es noch zu einem Kampf auf Biegen und Brechen kommen könnte. Wir haben den Stresstest aber bestanden. Vor allem hatten wir in der zweiten Halbzeit zwei Akteure, die ganz entschlossen und beherzt ihre Chancen genutzt haben. Das war zum einen Arnor Gunnarsson auf der rechten Seite, der jeden Ball verwertet hat. Zum anderen war es Lukas Stutzke, der kam und mit unbändigem Siegeswillen ganz entscheidende Tore beigesteuert hat.“
Am kommenden Samstag (26. Februar) gastiert der BHC um 20:30 Uhr beim TVB Stuttgart, ehe er am 6. März beim SC Magdeburg antreten muss (14 Uhr). Das nächste Heimspiel steigt am 10. März ab 19:05 Uhr in der Klingenhalle gegen den TSV Hannover-Burgdorf.
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