Handball-Bundesliga: 24:26 (13:13) gegen Kiel BHC scheitert am THW erneut knapp
Wuppertal / Düsseldorf · Es bleibt dabei: Der Handball-Bundesligist Bergischer HC kann gegen den THW Kiel nicht punkten. Am Sonntagnachmittag (13. Februar 2022) unterlag das Team von Trainer Sebastian Hinze dem Rekordmeister mit 24:26 (13:13). Das Spiel im Düsseldorfer Dome verfolgten 2.561 Zuschauerinnen und Zuschauer.
Beim BHC fehlten wie am Mittwoch gegen Göppingen Fabian Gutbrod, Csaba Szücs und Keeper Tomas Mrkva. Kiel musste auf Hendrik Pekeler verzichten. Ebenfalls Corona-positiv war Trainer Filip Jicha, den Christian Sprenger an der Linie vertrat.
Der BHC lag zwar mit 0:1 und 1:2 zurück, startete dann aber einen Lauf – und führte in der siebten Minute auf einmal mit 5:2, nachdem Alexander Weck getroffen hatte. Keeper Christopher Rudeck hielt in der Anfangsphase mehrere Bälle. Simen Schönningsen erhöhte auf 6:2 (11.). Jicha-Vertreter Sprenger nahm beim Stand von 6:3 die erste Auszeit (13.).
Der BHC hielt den Rekordmeister weiter auf Distanz. Dann aber kamen die Norddeutschen durch Steffen Weinhold auf 8:9 heran (19.). Kiel hatte zwischenzeitlich den genesenen Niklas Landin an Stelle von Dario Quenstedt zwischen die Pfosten gestellt. In doppelter Überzahl (Schönningsen und Max Darj saßen auf der Bank) glick Niclas Ekberg per Siebenmeter zum 10:10 aus (22.). Nun bat Hinze sein Team zur Besprechung.
Beim Stand von 11:11 vergaben beide Mannschaften minutenlang mehrere Chancen, ehe Alexander Weck auf 12:11 stellte (29.), Linus Arnesson per Siebenmeter auf 13:12 (30.). Ekberg glich jedoch wenige Sekunden vor der Pausensirene noch aus.
Es bliebt ein hektisches Spiel mit vielen technischen Patzern und Fehlwürfen, auch direkt nach dem Wechsel. Sander Sagosen sorgte für die 14:13-Führung des THW (32.). Darj kassierte erneut zwei Minuten (35.), der BHC das 13:15 (36.) und das 13:16 (37.). Als auf der Anzeigetafel das 14:17 prangte, nahm Hinze seine zweite Auszeit (38.). Nachdem es 15:17 durch das Tor von Nikolaisen stand, hätte der Gastgeber wieder heranrücken können, traf aber nicht. Immerhin besorgte Nikolaisen das 16:18 (42.) – und Arnor Gunnarsson zum 17:18 (43.). Kiel wackelte nun wieder.
Und wie: Nikolaisen netzte nach Pass von Tomas Babak unter Zeitdruck zum 18:18 ein (45.). Nach einem Lattentreffer von Schönningsen scheiterte Ekberg per Siebenmeter an Rudeck (47.). Kuriosum in der 48. Minute: Weil am Pfosten ein dickes Loch im Netz des BHC-Tores klaffte, musste es mit Tape geflickt werden. Die Zwangspause tat den Bergischen nicht gut: Nach einem Doppelschlag von Harald Reinkind lag es 18:21 zurück (49.). Ekberg verwandelte per Siebenmeter zum 22:19 für den THW. Es schien die Vorentscheidung (50.).
In Unterzahl sorgte Jeffrey Boomhouwer mit dem 20:23 noch einmal für etwas Hoffnung bei den BHC-Fans (53.). Kiel behielt zunächst klaren Kopf, Hinze nahm die letzte Auszeit (20:24, 54.). Weck markierte das 21:24 (55.), nun beriet Kiel noch einmal. Und es wurde erneut sehr spannend: Nikolaisen machte das 22:24 (56.). Weck verpasste jedoch das 23:24 (58.). Kiel machte anschließend den Sack zu.
Christian Sprenger (THW Kiel): „Das war ein absoluter Kraftakt. Wir wussten, dass der BHC Gas geben würde, viel über den Kreisläufer gehen würde. In der ersten Halbzeit haben wir auch gute Lösungen gefunden, aber die Chancenverwertung war nicht gut. In der zweiten Halbzeit kam dann eine Phase, in der der BHC zwei, drei technische Fehler macht, und bei uns war dann Niklas Landin da. Das hat mich sehr gefreut.“
Sebastian Hinze (BHC-Trainer): „Wir kommen sehr gut rein ins Spiel – auch gerade durch die tollen Paraden von Rudeck. Im Unterzahlspiel kommt Kiel dann aber wieder zurück. Ich finde, dass wir am Ende auch nach der zweiten Halbzeit stolz sein können. Die Einstellung hat gestimmt. Unter dem Strich waren es zwei, drei technische Fehler zu viel von uns. Das ist sehr schade, weil wir heute sehr viel von dem hatten, was man braucht, um den THW zu schlagen.“
Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Kurz nach dem Spiel ist es sehr traurig. Vor allem für die Mannschaft, die unheimlich beherzt gekämpft hat, gerannt ist, vorne wie hinten, besonders in der Deckung eine hervorragende Leistung gezeigt und damit Kiel immer wieder vor Probleme gestellt hat. Deshalb sehe ich zunächst einmal - wie wir alle spätestens morgen - die herausragende Leistung des Bergischen HC am heutigen Tag. Ich denke, wir haben Kiel noch nie so nah an einer Niederlage gehabt wie am heutigen Tag.“
Nächster Gegner des BHC ist der TBV Lemgo Lippe. Die Ostwestfalen kommen am Sonntag (20. Februar 2022) um 16 Uhr in die Klingenhalle.
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