Fußball-Regionalliga Viel Gesprächsbedarf bei angeschlagenem WSV

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat einen klassischen Fehlstart in die Saison hingelegt. Die Gründe sind vielfältig. Dem Niederrheinpokal-Spiel am Mittwoch (14. August 2024) beim Bocholter Landesligisten SF Lowick 97/30 kommt nun eine besondere Bedeutung zu.

Die Spieler stellten sich nach dem Abpfiff den Fragen der mitgereisten Fans.

Foto: Dirk Freund

Dringend hätte der WSV nach dem glücklichen 1:1-Unentschieden bei Türkspor Dortmund und dem 0:5 gegen RW Oberhausen ein Erfolgserlebnis benötigt. Doch daraus wurde nichts. Auch das Auswärtsspiel beim Aufsteiger SV Hohkeppel ging mit 1:3 verloren. Es das wegen einer Mischung aus Unvermögen und Pech.

Lange, fast eine Stunde, sah es so aus, als könne der WSV aus der Dürener Westbahnbahn zumindest einen Punkt mitnehmen. Und das wäre angesichts der Personalmisere mit acht fehlenden Akteuren (Dildar Atmaca, Joep Munsters, Semir Saric, Levin Müller, Oktay Dal, Pedro Cejas, Subaru Nishimura verletzt, Kevin Hagemann gesperrt) dann auch in Ordnung gewesen. Zumal die Bank mit Blick auf die Feldspieler (Behyan Ametov, Dominik Bilogrevic, die aus der A-Jugend aufgerückten Berkem Kurt und Kilian Cedric Bielitza sowie der aktuelle A-Jugendliche Mariano-Valerio Manno) dünn besetzt war. Es lief auf ein Remis hinaus, Hohkeppel war nicht überlegen. (Bilder)

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WSV verliert bei Hohkeppel

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Dass Oguzhan Kefkir einen Handelfmeter verursachte, ist ebenfalls noch in die Kategorie Pech einzuordnen. Nicht aber das, was danach passierte. Innerhalb von zehn Minuten war die Messe gelesen, der WSV zusammengebrochen. Trainer René Klingbeil unterließ es sinnvollerweise, den jungen Startelf-Spielern wie Hugo Schmidt und Etienne-Noel Reck Vorwürfe zu machen. Sie hatten in der Tat ihr Bestes gegeben. Dass aber die etablierten Akteure nach dem zu diesem Zeitpunkt überraschenden 0:1 die Partie nicht beruhigten und neu ordneten, um in der letzten halben Stunde dann auf den Ausgleich zu drängen, sorgte bei ihm erheblichen Gesprächsbedarf. Und das schon direkt nach dem Abpfiff auf dem Rasen.

Und so reist der WSV mit wenig Selbstvertrauen am Mittwoch nach Bocholt. Zwar haben nur die wenigsten Mitglieder des aktuellen Kaders die Pokal-Blamage der vergangenen Saison (Zweitrunden-Aus nach der 3:4-Niederlage nach Verlängerung beim Bezirksligisten SW Alstaden, zuvor ein 2:1 nach Verlängerung beim Landesligisten FC Remscheid) miterlebt. Doch sowohl Klingbeil als auch der Sportliche Leiter Gaetano Manno wissen, dass ein hoch motivierter Landesligist einem angeschlagenen Regionalligisten an einem guten Tag auch diesmal äußerst gefährlich werden kann.

Immerhin ist am Mittwoch Kevin Hagemann wieder dabei, auch soll der ein oder andere angeschlagene Spieler zurückkehren. Eine konzentrierte Leistung über 90 Minuten fordert Klingbeil ein, um die Talfahrt zu stoppen und etwas beruhigter in das Heimspiel am Sonntag (18. August) zu gehen. Dann will der WSV, der als 16. auf einem Abstiegsplatz liegt, die ebenfalls schlecht gestartete U23 des SC Paderborn (14.) bezwingen.

Vor den Rot-Blauen liegen zwei anspruchsvolle Aufgaben in einer schwierigen Phase. Helfen könnte ein Transfer von Rechtsaußen Tarsis Bonga (1860, Halle), der auch in der vergangenen Woche am Training teilgenommen hat. Eine Verpflichtung ist derzeit aus finanziellen Gründen aber nicht möglich.