Die Stimmen nach dem Spiel WSV-Trainer Klingbeil: „Diese Aufgabe braucht einfach Zeit“
Wuppertal · Nach zwei Niederlagen in Folge wollte der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV die Negativserie in Düren beenden. Trainer René Klingbeil war nach dem 0:0 ebenso emotional wie zufrieden. Die Stimmen nach dem Spiel.
René Klingbeil (Trainer Wuppertaler SV): „Ich kann sehr gut mit dem Punkt leben. Wenn man sich die letzten sieben Spiele anguckt, haben wir drei Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen geholt. Das ist ein Schnitt pro Spiel von 1,6. Ich bin unter anderem hier angetreten, um eine gewisse Konsolidierungsphase mitzumachen und alle Puzzleteile heranzuführen. Wir haben 24 neue Spieler. Es ist eine absolut reizvolle Aufgabe.
Ich bin auch dafür da, um den Zusammenschluss zwischen Trainerteam, Staff, Mannschaft, Gremien, Fans und Umfeld zu schaffen. Wichtig ist, dass da alle mitmachen und alle an einem Strang ziehen. Ich brenne für diese Aufgabe. Ich stehe morgens auf und möchte nichts anderes machen, als diesen Verein mit hervorragenden Bedingungen zu leben. (Bilder)
Ich möchte eins mal zu bedenken geben: Wir hatten heute einen jungen Stürmer vorne drin, Pedro Cejas. Er ist ein Rohdiamant, er hat vor zwei Jahren noch Landesliga gespielt. Dann war er in der Oberliga und hat dann in der Rückrunde ein paar Spiele für Ahlen absolviert. Und jetzt ist es hier. Da kann man nicht erwarten, dass er von jetzt auf gleich 20 Dinger macht.
Etienne Reck, der zweite Stürmer, kommt aus der A-Jugend-Bundesliga, aus der Niederrheinliga. Auch er ein absoluter Rohdiamant, den man schleifen muss. Für heute hat es nicht gereicht, er saß aber auf der Tribüne. Er hat den Weg hierhin gemacht, weil wir eine Einheit sind, weil wir eine Mannschaft sind.
Wenn man die Konkurrenten in der Regionalliga West sieht wie Fortuna Köln. Die haben Mittelstädt. Oder MSV Duisburg, die haben Fakhro. Die haben ganz andere Ziele. Wir wollen eine Mannschaft entwickeln. Wir wollen Gas geben. Da wirst du auch mal zwei Spiele verlieren. Jetzt haben wir gegen eine Dürener Mannschaft gespielt, die Qualität hat, die auch vor Kurzem mal fünf Dinger bekommen hat. Wir haben uns hier gut duelliert. Auf beiden Seiten gab die ein oder andere Möglichkeit.
Diese Aufgabe braucht einfach Zeit. Man braucht Zeit für die jungen Spieler, man muss ihnen auch einmal einen Fehler eingestehen. Levin Müller war heute auf der Bank. Er kommt aus der Oberliga und hat vergangene Saison dreimal pro Woche Training gehabt. Dass er vielleicht mal bei zwei Toren im letzten Heimspiel gegen Bocholt nicht so gut aussieht, ist völlig normal. Ich verzeihe Fehler, ich bin selber mal ein junger Spieler gewesen. Ich habe richtig Bock darauf, solche Spieler heranzuführen. Düren ist sehr sympathisch. Euch alles Gute.“
Kristopher Fetz (Trainer 1. FC Düren): „Es ist einfach eine riesengroße Aufgabe in einem Umfeld mit einer großen Erwartungshaltung. Mit Tradition, aber auch Sparmaßnahmen. Das wurde ja öffentlich kommuniziert und ist für alle ersichtlich. Eine solche Transformationsphase hinzubekommen und den Verein sportlich stabil zu halten – und das in der Regionalliga West, eine unheimlich starke und enge Liga, da kann wirklich jeder jeden schlagen. Dieses Jahr vielleicht noch mal umso mehr. Von daher habe ich Riesenrespekt.
Wir haben heute zwei Teams gesehen, die mehr oder weniger aus einer Krisenwoche kamen. Beide haben gut aufgearbeitet. Wir haben uns über die 90 Minuten mehr oder weniger neutralisiert. Es war ziemlich viel Abnutzung, ziemlich viel Intensität, einfacher Fußball, aber trotzdem für Euch, René, und uns mit einzelnen Highlights, wo das Spiel kippen kann. Summa summarum muss man sagen, den Punkt nehmen wir auch gerne mit.
Für uns war es wichtig, die richtige Reaktion, das richtige Gesicht zu zeigen und die Null stehen zu haben. Das zweite Ziel war vorne die Eins, das haben wir leider nicht geschafft. Die Möglichkeiten waren vielleicht in einzelnen wenigen Momenten da. Wir haben viel von dem, was wir haben wollten, heute gezeigt. Zwei Teams haben ein Superspiel gemacht. Von daher müssen beide Teams damit glücklich sein.“
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