Handball-Bundesliga BHC: Schiedsgericht-Termin steht, Trainer-Duo bleibt
Wuppertal · Das vom Bergischen Handball-Club angestrengte Schiedsgerichtsverfahren, durch das sich die nähere Zukunft des Vereins entscheidet, findet am 14. Juni 2024 statt. Das hat der Verein am Mittwoch (5. Juni) bekanntgegeben.
Nach Aussagen von Geschäftsführer Jörg Föste sieht sich der BHC als „Geschädigter“, nachdem das Schiedsgericht dem HSV Hamburg, der in der kommenden Saison definitiv in der Bundesliga antritt, in letzter Instanz doch noch die Lizenz erteilt hatte (die Rundschau berichtete). Nun gehe es darum, eine „Kompensation“ zu erstreiten – bestenfalls in Form eines eigenen Erstliga-Startplatzes, möglicherweise aber auch in Form einer finanziellen Entschädigung.
Das Gericht, das ab 12 Uhr tagt (Ort ist noch offen) setzt sich aus dem Vorsitzenden Dr. Stefan Tholund sowie Prof. Dr. Martin Schinke (für die HBL) und dem Kölner Sportrechtsexperten Prof. Dr. Jan Orth (für den BHC) zusammen. Der BHC war am Sonntag nach der 30:40-Niederlage gegen Flensburg als Tabellen-Siebzehnter sportlich aus der Bundesliga abgestiegen.
Unterdessen hat der BHC weitere Personalentscheidungen getroffen. Demnach agieren Arnor Gunnarsson und Markus Pütz erwartungsgemäß in der nächsten Spielzeit als gleichberechtigtes Trainerduo. Sie waren seit der Beurlaubung von Jamal Naji übergangsweise tätig. Fabian Gutbrod wird Sportlicher Leiter und ist damit für die Personalakquise zuständig. „Der BHC muss zu sich selbst und seiner Identität finden“, sagte Föste. Dass das möglich sei, hätten die vergangenen sieben Wochen gezeigt.
Bliebe der BHC Bundesligist, wäre der Kader bis auf einen dritten Torwart komplett. Neu verpflichtet wurde der 25 Jahre alte Robin Granlund vom schwedischen Erstligisten Eskilstuna für den Innenblock und den linken Rückraum. Außerdem soll Soeren Servos aus der A-Jugend eine Chance erhalten.
In der 2. Liga liefen die Verträge derjenigen Spieler, die am Sonntag nicht verabschiedet wurden, weiter. Ausnahmen sind Lukas Stutzke, Christopher Rudeck, Mads Kjeldgaard Andersen, Isak Persson und Frederik Ladefoged. Ihre Verträge gelten nur für die Bundesliga, mit ihnen müssten im Falle des endgültigen Abstiegs Gespräche geführt werden. Der bis 2028 verfasste Kontrakt mit Ex-Coach Naji würde im Unterhaus komplett erlöschen.
In der Bundesliga würde der BHC weiter ein oder zwei Highlight-Partien im großen Düsseldorfer PSD Bank Dome austragen, einige weitere in der kleineren Mitsubishi Electric Halle und die meisten in der Wuppertaler Uni-Halle. Eine Klasse tiefer entfielen die Auftritte im Dome. Die Solinger Klingenhalle könnte nur für Pokal-Heimspiele und Testmatches genutzt werden.
BHC-Geschäftsführer Philipp Tychy dankte den Sponsoren für ihre Unterstützung. Der Umsatz in der nun abgelaufenen Saison wird auf 5,2 Millionen Euro beziffert.