Pläne in Solingen Beratungen über Standort für „Arena Bergisch Land“
Wuppertal / Solingen · In Solingen könnte eine Multifunktionsarena gebaut werden, in der dann auch der Handball-Bundesligist BHC antritt – aber nicht am bisherigen Klingenhallen-Standort am Weyersberg.
Das ist eine Erkenntnis aus einer Infoveranstaltung am Mittwochabend (31. Mai 2023), zu der die Stadtentwicklungsgesellschaft Solingen (SEG) hatte die Fraktionsvorsitzenden sowie die Sprecherinnen und Sprecher des Stadtentwicklungsausschusses sowie des Sportausschusses eingeladen hatte.
„Für den Bau und Betrieb einer modernen Multifunktionsarena in Solingen haben mögliche Investoren ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Finanzierung bekundet. Um eine Entscheidung treffen zu können, sind noch entscheidende Faktoren wie Grundstücksverfügbarkeit, Investitionshöhe und Betriebskosten in Klärung und Prüfung. Die derzeitigen Baupreis- und Zinsentwicklungen haben einen großen Einfluss auf das Investment, deshalb soll zudem die weitere Entwicklung am Markt in den kommenden Monaten abgewartet werden“, teilte die Stadtentwicklungsgesellschaft mit.
Die Interessenten stehen demnach in Verhandlungen mit den Eigentümern eines Grundstücks, das sie als Arena-Standort bevorzugen. Die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen; beide Seiten hätten Stillschweigen vereinbart. Solange der Entscheidungsprozess läuft, wollen die potenziellen Inverstoren nicht namentlich genannt werden.
Der Solinger Rat hatte im Frühjahr 2022 einen Prüf- und Planungsprozess für ein Stadt- und Sportquartier Weyersberg mit einer Arena Bergisch Land erteilt. Dazu hatte der Rat im Frühjahr 2022 den Auftrag erteilt. „Die SEG hat den Prüfauftrag im Sommer 2022 planmäßig gestartet und zahlreiche spezifische Prüfungen für den Standort Weyersberg initiiert oder vorabgestimmt. Nachdem Investoren ihr Interesse an Bau und Betrieb einer Arena Bergisch Land an Stadt und SEG herangetragen hatten – verbunden mit einem alternativen Standort –, hatte die SEG für den weiteren Plan- und Prüfprozess die ,Pausetaste‘ gedrückt, um keine unnötigen Kosten zu verursachen und bei Bedarf den Prüfprozess auf einen alternativen Standort umzulenken. Die Prüfungen sind also noch lange nicht abgeschlossen“, so die Stadtentwicklungsgesellschaft.
Aufgrund des Investoreninteresses und der vorliegenden ersten Prüf-Ergebnisse hat die SEG der Politik empfohlen, „den Prüf- und Planungsprozess für eine Arena Bergisch Land neu und – aufbauend auf den im Spätsommer zu erwartenden Äußerungen der Investoren – an einem neuen Standort auszurichten“.
Unabhängig davon sei das Sanierungskonzept für die Klingenhalle zu erarbeiten, da für den Schul- und Breitensport und auch etwa für die in die 1. Liga aufgestiegenen Handballerinnen des HSV Solingen-Gräfrath eine leistungsfähige Spielstätte zur Verfügung stehen müsse. In der Klingenhalle gebe es einen Sanierungsstau.
Oberbürgermeister Tim Kurzbach stellte die Bedeutung einer Arena Bergisch Land für den Handballsport, die Stadt Solingen und die ganze Region heraus. Zugleich verdeutlichte er, dass aufgrund der derzeitigen Rahmenbedingungen eine finanzielle Beteiligung der Stadt an Bau und Betrieb einer Arena nicht möglich sei. Darum begrüßte er ausdrücklich das Investoreninteresse und äußerte großes Verständnis für deren weiteren Beratungsbedarf und die Bekanntgabe einer Entscheidung im Spätsommer.
Jörg Föste, Vizepräsident des Deutschen Handball-Bundes und Geschäftsführender Gesellschafter der BHC Marketing GmbH, betonte die hohe Bedeutung des Handballsports in Deutschland. Zudem referierte er über die Potenziale einer rein privat finanzierten und betriebenen Arena Bergisch Land.
In der anschließenden Diskussion einigten sich die Fraktionen darauf, dass die für den 13. Juni geplante gemeinsame Sitzung von Sportausschuss und Hauptausschuss deshalb zunächst verschoben wird. Ein neuer Termin soll nach der Rückmeldung der Investoren bei Stadt und SEG bekannt gegeben werden.