Diskussion um Bergische Mehrzweckhalle Arena-Pläne: BHC kritisiert CDU

Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC übt scharfe Kritik an der Wuppertaler CDU — und stellt nach eigenen Angaben seine "Rolle als Impulsgeber für eine neue Mehrzweckarena auf Bergischem Boden auf den Prüfstand".

BHC-Beirat Jörg Föste bei der Vorstellung der Pläne 2014 im Haus Müngsten.

Hintergrund ist der Beschluss des Wuppertaler Ausschusses für Stadtentwicklung, auf Antrag der Christdemokraten das Thema zu vertagen. Dies bringe "gewiss eine erhebliche zeitliche Verzögerung mit sich. Angesichts der galoppierenden Entwicklung des Baukostenindexes wird dem Vorhaben pro Quartal eine sechsstellige Euro-Summe Realkapital entzogen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Wer das Projekt ernsthaft gefährden wolle, müsse auf Zeit spielen - und das geschehe aktuell wissentlich. "Damit riskiert man nicht nur den Ausfall einer beträchtlichen Fördersumme, sondern auch einen deutlichen Zugewinn an Attraktivität sowie zusätzlicher Lebensqualität, die Zukunftssicherung des Profihandballs auf Erstliganiveau eingeschlossen." Peter Kruft, Chef der WKW GmbH & Co. KG und Mitglied im BHC- Partnerkreis: "Wenn die Politik nicht zur Verfügung steht, steht auch der Bergische HC nicht zur Verfügung."

Die Machbarkeitsstudie war am 31. März 2014 öffentlich vorgestellt worden. Die Bezirksregierung stellte elf Millionen Euro Fördergelder in Aussicht. Voraussetzung ist der Spitzensportbezug. "Unter Federführung des Bergischen HC und in enger Abstimmung mit den Rathäusern in Wuppertal, Solingen und Remscheid wurde in der Folgezeit Zug um Zug an der Realisierung gearbeitet. Voraussetzung für die Umsetzung war und ist jedoch eine politische Mehrheitsfähigkeit im Bergischen Raum", heißt es.

Zuvor hatte sich bereits die FDP positioniert. Andreas Zelljahn, FDP-Bezirksvertreter in Gräfrath: "Die Fläche am Piepersberg ist unter mehreren untersuchten Standorten als der am geeignetsten bewertet worden. Natürlich gibt es bei den Anwohnern Bedenken, was die verkehrliche Situation und die Lärmbelastungen angeht. Diese Bedenken muss man ernst nehmen. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens muss eine für die Anwohner verträgliche Lösung gefunden werden. Daher ist es auch folgerichtig, dass es in den Bezirksvertretungen Vohwinkel und Gräfrath trotz der teilweise vorhandenen Vorbehalte aus der Nachbarschaft Zustimmung zum Beginn der Bauplanung für die neue Multifunktionsarena gegeben hat."

"Wieso nun ausgerecht die Wuppertaler CDU im Stadtentwicklungsausschuss sich anders als die eigenen Bezirksvertreter nicht mehr hinter die Planungen stellen kann, ist uns völlig unverständlich", so Alexander Schmidt, Fraktionsvorsitzender der FDP Wuppertal. "Zu wenig Zeit für die Beratung hatte die CDU jedenfalls nicht, denn die Vorlage der Verwaltung liegt seit mehr als drei Wochen vor." Karin van der Most, Fraktionsvorsitzende der FDP im Bergischen Rat: "Politik ist dazu da, die Stadt und die Region positiv zu gestalten. Es gibt Projekte, die aufgrund ihrer überregionalen Strahlkraft alle Unterstützung wert sind. Die Arena Bergisch Land ist ein Projekt, von dem die bergischen Städte profitieren. Eine Veranstaltungshalle mit ausreichend Plätzen, variabler Nutzung für Bundesligahandball, andere große Sportveranstaltungen, Konzerte, Messen und andere Events fehlt in unserer Region. Sie hätte Strahlkraft über unsere Region hinaus, denn sie würde Veranstaltungen in das Bergische Land holen, die es ohne diese Halle hier nicht geben könnte."