Elberfeld Wand am Briller Kreuz: Bunte Wiederauferstehung?
Wuppertal · Voraussichtlich im kommenden Jahr wird die große Mauer am Briller Kreuz saniert. Auch eine Wiederauferstehung der „Schöpfungsgeschichte“ als Bemalung ist möglich.
Der Zahn der Zeit nagt hier schon lange: 1971 als sogenannte „Schwergewichtsmauer“ errichtet und 1975 nach einer Vorlage von Martin Dietz mit einem großen Farbbild namens „Schöpfungsgeschichte“ bemalt, wurden bereits 2014 bei einer Prüfung erhebliche Defekte an dem 74 Meter langen, in Stufen bis 9,5 Meter hohen und etwa 2,20 Meter starken Bauwerk, das mit Ankern am dahinter liegenden Fels verbunden ist, festgestellt.
Risse in der Mauer, marode Fugenbänder, freiliegende Armierungen und witterungsbedingte Schäden an der Oberfläche offenbarten Handlungsbedarf. Ebenso das ebenso monumentale wie verblasste Wandbild, das kaum noch als solches zu erkennen und stellenweise mit wenig künstlerischen wilden Graffiti „verziert“ ist.
Vom Stadt-Ressort Grünflächen und Forsten war seinerzeit eine Sanierung für 2020 in Aussicht gestellt worden. Mit einiger Verspätung nimmt diese jetzt offensichtlich Fahrt auf. Auf Nachfrage der Rundschau erklärt Ulrike Kusak vom Presseamt der Stadt, das entsprechend der für solche Bauten geltenden DIN-Norm 1076 aktuell eine umfassende Überprüfung durchgeführt wird, deren Ergebnis bis Mitte Dezember vorliegen soll.
Im Anschluss daran gilt es, einen externen Ingenieur zu finden, der die öffentliche Ausschreibung der Sanierung sowie die Bauabwicklung – für das Projekt stehen im Haushalt insgesamt 275.000 Euro zur Verfügung – federführend begleitet. Wann die Arbeiten 2022 konkret beginnen und wie lange sie dauern, hängt davon ab, wie groß schließlich das Ausmaß der Schäden ist – und ob entsprechende Fachfirmen zeitnah mit den benötigten Materialien zur Stelle sind.
Vorgesehen ist laut Kusak auch, dass nach der technischen Sanierung das Wandgemälde erneuert wird: „Ob das bisherige Motiv oder eine andere Gestaltung umgesetzt wird, kann die Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg entscheiden.“
Der dortige Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Lüppken informiert darüber, dass sich die Bezirksvertretung mehrheitlich „eine Wiederauferstehung der Schöpfungsgeschichte“ wünscht. Hans-Joachim Lüppken im Gespräch mit der Rundschau: „Oliver Conyn, Obermeister der Maler-Innung, hat sich bereit erklärt, den Anstrich mit Kollegen und Auszubildenden ehrenamtlich vorzunehmen, so würden nur Kosten für die Farbe anfallen. Und da die Vorlage zu der von uns favorisierten Bemalung ja schon vorhanden ist, wäre das doch die beste Lösung.“