Arbeiten ab Ende Januar Wald am Friedrichsberg soll „klimastabil“ werden

Wuppertal · Die städtische Forstabteilung startet Ende Januar mit Pflegearbeiten im Waldgebiet Friedrichsberg. Das Ziel ist es demnach vor allem, für die Bäume gute Wachstumsbedingungen zu schaffen, um mit den künftigen klimatischen Bedingungen zurechtkommen.

Aus ökologischen Gründe werden einigen Bereichen Bäume liegengelassen.

Foto: Wald und Holz NRW/Moritz Münch

Die Forst-Fachleute wollen ein kleinflächiges Nebeneinander von jungen und alten Bäumen unterschiedlicher Arten kreieren. So bleibe der Wald stabil und könne Organismen wie Tieren und Pilzen einen Lebensraum bieten.

„Dafür ist es auch nötig, Bäume zu fällen. Das dient der langfristigen Sicherung des Artenreichtums und der Entwicklung eines stabilen Mischwalds. Die verbleibenden Bäume erhalten dadurch mehr Kronen- und Wurzelraum und können besser wachsen“, so die Verwaltung. „Durch den größeren Wurzelraum sind die verbleibenden Bäume bei Trockenheit auch weniger anfällig. Der Wald wird stabiler, artenreicher und stufiger: Weil so das Licht auch den Waldboden erreicht, verjüngt sich der Wald selbst, es entsteht eine Kraut- und Strauchschicht.“

Wo Straßen und Bebauung weit genug entfernt sind, werden Stämme und Astreisig der gefällten Bäume aus ökologischen Gründen liegen gelassen. Sie bieten Vögeln und kleinen Tieren Unterschlupf und Nistmöglichkeit. Wenn sie zerfallen, kommen sie dem Nährstoffkreislauf zugute und sorgen so für einen gesunden Boden.

Durch die Fällarbeiten und den Transport des Holzes kann es auf den Wegen, besonders bei ungünstiger Witterung, zu Behinderungen kommen. Die Abteilung Forsten bittet daher für die Dauer der Arbeiten um Verständnis. Die befestigten Wege werden wieder freigeräumt und, falls nötig, im kommenden Sommer wieder ausgebessert. Auf unbefestigten Trampelpfaden bleiben hingegen die Baumkronen liegen, damit sich hier die Natur regenerieren kann.

Waldbereiche, in denen Bäume gefällt werden, dürfen nicht betreten werden. Darauf weist die städtische Forstverwaltung hin. Das gilt auch für die Wege. Das Verbot dient der Sicherheit der Waldbesucherinnen und -besucher: „Umstürzende Bäume oder fortgeschleuderte Äste können Lebensgefahr bedeuten. Mindestens 50 Meter Sicherheitsabstand zu den Männern mit den Sägen müssen eingehalten werden. Die gefährlichen Zonen sind mit gut sichtbarem rot-weißem Band abgesperrt. Sind die Durchforstungen in einem Abschnitt beendet, wird er wieder freigegeben.“

Die Holznutzungen in den Stadtwäldern sind nach Angaben aus dem Rathaus nachhaltig: „Seit sieben Jahrzehnten wachsen in den Stadtwäldern mehr Bäume nach als gefällt werden. Das zeigten die Ergebnisse der Forstinventur. Trotz Orkanschäden durch ,Kyrill‘ und trotz regelmäßiger Baumfällungen nahm die Stadtwaldfläche stetig zu: Das Durchschnittsalter der Bäume und der Holzvorrat sind aktuell so hoch wie seit Jahrhunderten nicht.“