Pflegemaßnahmen der Verwaltung Für ökologisch hochwertigen und klimastabilen Wald

Wuppertal · Die städtische Forstabteilung startet ab Mitte Oktober mit Pflegemaßnahmen im Waldgebiet Wahlert/Friedrichshammer. Das Ziel ist es, Bäume zu entnehmen, die stark unter der Dürre der vergangenen Jahre gelitten haben. Zudem sollen insbesondere auch jene Bäume gefördert werden, die unter den künftigen klimatischen Bedingungen besser zurechtkommen.

Der Wald rund um den Burgholzbach.

Foto: Achim Otto

„Das Fällen der Bäume dient der langfristigen Sicherung des Artenreichtums und der Entwicklung eines stabilen Mischwalds. Denn die verbleibenden Bäume erhalten dadurch mehr Kronen- und Wurzelraum und können besser wachsen“, so die Verwaltung. „Durch den größeren Wurzelraum sind die verbleibenden Bäume bei Trockenheit auch weniger anfällig. Der Wald wird stabiler, artenreicher und stufiger, denn durch den vermehrten Lichteinfall entwickelt sich Naturverjüngung und eine Kraut- und Strauchschicht.“

Angestrebt werde ein kleinflächiges Nebeneinander von jungen und alten Bäumen unterschiedlicher Arten: „So bleibt der Wald am stabilsten und kann Organismen wie Tieren und Pilzen einen Lebensraum bieten. Dort, wo Straßen und Bebauung weit genug entfernt sind, wird zudem auch dem natürlichen Zerfall der Bäume genügend Raum gelassen.“ Das Astreisig der gefällten Bäume wird aus ökologischen Gründen in den Beständen liegen gelassen, da es Vögeln Unterschlupf und Nistmöglichkeit bietet und dem Nährstoffkreislauf wieder zugeführt wird.

Durch die Fällarbeiten und den Transport des Holzes kann es auf den Wegen, besonders bei ungünstiger Witterung, zu Behinderungen kommen. Die Abteilung Forsten bittet daher für die Dauer der Arbeiten um Verständnis. Die befestigten Wege werden wieder freigeräumt und, falls nötig, im kommenden Sommer wieder ausgebessert. Auf unbefestigten Trampelpfaden bleiben hingegen die Baumkronen liegen, damit sich hier die Natur regenerieren kann.

Um sich ein Bild von den Arbeiten machen zu können und weitere Hintergründe zu erfahren, bietet die Forstabteilung für den 25. Oktober um 15 Uhr eine Waldführung an. Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz Wahlert.

Waldbereiche, in denen Bäume gefällt werden, dürfen nicht betreten werden. Darauf weist die städtische Forstverwaltung hin. Das gilt auch für die Wege (Landesforstgesetz). „Das Verbot dient der Sicherheit der Waldbesucher: Umstürzende Bäume oder fortgeschleuderte Äste können sogar für Lebensgefahr sorgen. Mindestens 50 Meter Sicherheitsabstand zu den Männern mit den Sägen müssen eingehalten werden. Die gefährlichen Zonen sind mit gut sichtbarem rot-weißem Band abgesperrt. Sind die Durchforstungen in einem Abschnitt beendet, wird er wieder freigegeben“, heißt es,

Die Holznutzungen in den Stadtwäldern seien nachhaltig: „Das heißt, seit sieben Jahrzehnten wachsen in den Stadtwäldern mehr Bäume nach, als gefällt werden. Das zeigten die Ergebnisse der Forstinventur. Trotz Orkanschäden durch ,Kyrill‘ und trotz regelmäßiger Baumfällungen nahm die Stadtwaldfläche stetig zu: Das Durchschnittsalter der Bäume und der Holzvorrat sind aktuell so hoch wie seit Jahrhunderten nicht.“