Vor dem Schöffengericht Prozess um Schumacher-Erpressung ab Dezember in Wuppertal

Wuppertal · Den drei Männern, den vorgeworfen wird, die in der Schweiz lebende Familie des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher erpresst zu haben, wird in Wuppertal der Prozess gemacht. Das Amtsgericht hat die Anklage, die die Wuppertaler Staatsanwaltschaft am 18. September 2024 erhoben hatte, zugelassen.

Das Wuppertaler Amtsgericht.

Foto: Christoph Petersen

Die Hauptverhandlung vor dem Schöffengericht am Eiland beginnt am 10. Dezember um 10 Uhr. Bislang sind Folgetermine für dem 23. Dezember 2024 sowie 8. und 22. Januar 2025 festgesetzt.

Einer der Angeklagten soll den Ermittlungen zufolge bis einschließlich März 2021 Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma gewesen sein, die für die Bewachung des 2013 bei einem Skiunfall verunglückten Michael Schumacher zuständig gewesen sein soll. Im Rahmen der Tätigkeit habe der Wülfrather sich, so die Staatsanwaltschaft, zahlreiche Video- und Bilddateien illegal angeeignet.

Im Zeitraum zwischen Oktober 2022 und Mai 2024 habe der Wülfrather einem Wuppertaler die Dokumente „für eine unbekannt gebliebene Gegenleistung“ übergeben. Der Wuppertaler soll daraufhin Kontakt in die Schweiz aufgenommen und damit gedroht haben, die die Bilder und Videos im „Darknet“ zu veröffentlichen, falls nicht 15 Millionen Euro gezahlt würden. Sein Sohn habe den Auftrag erhalten, eine technisch nicht rückverfolgbare E-Mail-Adresse einzurichten, über die Stichproben als Beweis geschickt worden seien.

Nachdem die Familie Schumacher in der Schweiz Anzeige erstattet hatte, führten die Ermittlungen innerhalb weniger Tage über Kassel nach Wuppertal und Wülfrath. Alle drei Beschuldigten wurden festgenommen. Bei den Durchsuchungen wurden laut Staatsanwaltschaft insgesamt 900 Bild- und 583 Videodateien sichergestellt.

Der Wülfrather sitzt nach Angaben des Amtsgerichts weiter in Untersuchungshaft. Die Haftbefehle gegen die beiden Wuppertaler seien „inzwischen gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden (Verschonung)“, heißt es.

(jak)