Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Städtischer Projektmanager unter Korruptionsverdacht

Wuppertal · Ein Projektmanager des städtischen Eigenbetriebes APH Alten- und Pflegeheime steht unter Korruptionsverdacht. Dabei geht es um die Vergabe von Bauaufträgen. Nachdem die Wuppertaler Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht einen entsprechenden Beschluss erwirkt hat, hat sie am Mittwoch (22. Januar 2025) Wohn- und Geschäftsräume des Mannes sowie von zwei Unternehmern aus Wuppertal und Altena durchsuchen lassen.

Das Schild vor dem Dienstgebäude am Hofkamp.

Foto: Christoph Petersen

„Gegen die beiden Unternehmer war in der Vergangenheit wegen des Verdachts einer Beteiligung an Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz ermittelt worden. Aus im Zuge dieses Ermittlungsverfahrens überwachten Gesprächen hatte sich im Dezember 2023 der Anfangsverdacht ergeben, dass die Unternehmer mit dem Projektmanager in unlauterer Weise zusammenarbeiten und diesen mit Schmiergeldzahlungen in einer Größenordnung von mehreren tausend Euro versorgen dürften“, teilte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert mit.

Die Gegenleistung soll, so der Vorwurf, gewesen sein, dass der Projektleiter bei Umbauten in den städtischen Altenpflegeheimen Neviandtstraße 87 und Am Diek „die Beschuldigten bzw. mit diesen verbundene Unternehmen bei der Vergabe von Aufträgen bevorzugt“ habe, damit „diese zudem überhöht abrechnen konnten“.

Durchsucht wurden auch „die persönlichen Gegenstände in den Diensträumen des beschuldigten Projektmanagers in der Liegenschaft des städtischen Eigenbetriebs Alten- und Pflegeheime Wuppertal“ sowie vier Firmen, heißt es. Federführend in den Ermittlungen ist die Schwerpunktabteilung zur Korruptionsbekämpfung mit Hilfe des Kriminalkommissariats 23 (Kommissariat Wirtschaftskriminalität und Korruptionsdelikte) der Wuppertaler Polizei.

„Den Beschuldigten wird gegenwärtig der Tatvorwurf der Bestechung und Bestechlichkeit sowie der Untreue bzw. eine Anstiftung hierzu gemacht. Ihnen drohen für den Fall einer Verurteilung empfindliche Freiheitsstrafen“, so Baumert.

Am Vormittag äußerte sich Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind: „Wir werden auch in diesem Fall die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft rückhaltlos und mit allem Nachdruck unterstützen. Es gilt die Unschuldsvermutung. Unsere Personalverwaltung prüft umgehend, welche dienstrechtlichen Konsequenzen gegen den betroffenen Beschäftigten zu ziehen sind.“

Der Projektmanager werde vom Dienst freigestellt: Dies geschieht auch im Rahmen der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Jeder Verdachtsfall ist zudem für uns ein Anlass, unsere Prozesse in Bezug auf Korruptionsvermeidung zu durchleuchten.“

(red/jak)