Nach Fällungen Stadt: Baumstümpfe haben mehrere Funktionen
Wuppertal · Immer wieder müssen kranke Bäume im Stadtgebiet wegen des Klimawandels, Trockenheit und Borkenkäfern gefällt werden, um die Sicherheit von Menschen oder des Bestandes nicht zu gefährden. Bleibt nach den eigentlichen Fäll-Arbeiten ein Baumstumpf stehen, hat das nach Angaben der Wuppertaler Stadtverwaltung gute Gründe.
In Wuppertaler Parks und Wäldern bleiben nach einer Fällung manchmal meterhohe Baumstümpfe stehen. „Sie erfüllen einen ökologisch wichtigen Zweck: Zunächst bietet der Baumstumpf kleinen Tieren ein Zuhause: Im Stamm und hinter der Rinde finden Insekten und andere Mini-Waldbewohnern Schutz und Nahrung. Verrottet der Baumstumpf weiter, wird er von zunehmend kleineren Tieren besiedelt – bis diese ihn schließlich zersetzt und so zu einem wichtigen Dünger für den Waldboden gemacht haben“, heißt es aus dem Rathaus.
In Stadtgebiet, entlang von Gehsteigen und Fahrbahnen, bleiben die Stümpfe aus anderen Gründen gut sichtbar stehen: „Das Fällen eines Baumes und das anschließende Entfernen des Rest-Stamms samt Wurzel sind unterschiedliche Arbeitsgänge. Deshalb sammelt das Ressort Grünflächen und Forsten jeweils die Aufträge dafür, um wirtschaftlich günstige Angebote zu bekommen. So kann zwischen Fällung und dem Ausfräsen der Wurzel Zeit liegen.“
Ein zweiter Grund sei, dass die Rest-Baumstämme für Autofahrer sichtbar sind. So werde die Gefahr minimiert, dass beim Vor- oder Zurücksetzen ein zu tief liegender Wurzelballen das Auto beschädigt.
„Im Idealfall werden die gefällten Bäume natürlich nachgepflanzt – allerdings oft nicht so zügig wie das wünschenswert wäre“, so die Stadt. Das zuständige Ressort müsse hier sehen, wie es mit den verfügbaren Haushaltsmitteln klarkommt – das wiederum hänge von den Ausschreibungsergebnissen für die notwenigen Arbeiten ab.
„Die Baumstandorte werden vor einer Neupflanzung immer verbessert. Hier fallen Kosten zwischen 4.000 und 6.000 Euro an. Aus diesem Grund bleiben die Stümpfe oftmals auch längere Zeit stehen“, erläutert Annette Berendes, Leiterin des Ressorts Grünflächen und Forsten. „Wir würden – auch angesichts der Vorteile eines Baumes für das Klima und gegen Schadstoffe – gerne viel mehr und zügig neue Bäume pflanzen und sind für jede Unterstützung dankbar.“