Wanderung am Samstag ab 14:30 Uhr Gedenken an Opfer des Burgholz-Massakers

Wuppertal · Eine Gedenkwanderung zum 79. Jahrestag des Burgholz-Massakers beginnt am Sonntag (17. März 2024) um 14:30 Uhr an der Bushaltestelle Obere Rutenbeck / Küllenhahner Straße.

Blick auf die Gedenktafel.

Foto: Stephan Stracke

Die Wanderung führt zum „Erinnerungsort Burgholz“ am Helena-Matrosowa-Platz (Zimmerplatz). Anschließend geht es gemeinsam zum ehemaligen Massengrab. Veranstalter ist der Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal.

Vor 79 Jahren ermordeten Angehörige der Wuppertaler Kriminalpolizei und Gestapo 30 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aus der ehemaligen Sowjetunion und verscharrten sie in einem Massengrab in der Nähe des Schießstandes der Wuppertaler Polizei.

Der Zeuge Artur Hugendick berichtete von einem Zusammentreffen mit dem Kriminalbeamten Wilhelm Ober im Frühjahr 1945, der offensichtlich gerade von der Exekution zurückkam: „Ober trug an dem Tage die SD-Uniform. Dabei fragte ich ihn, wie er zu dieser Uniform käme, worauf er mir antwortete, sie hätten an dem fraglichen Tage im Burgholz mehrere Russen erschossen, woran auch er teilgenommen hätte. Hierbei äußerte er noch, dass das eine ganz prima Angelegenheit [sic] wäre, und am kommenden Dienstag würden weitere Erschießungen vorgenommen. Sofern ich Lust hätte, würde er mich dazu einladen. Ich habe dieses Ansinnen jedoch sofort abgelehnt, und wir haben über dieses Thema nicht weiter gesprochen.“

Die Täter wurden später von der britischen Militärjustiz in Hamburg im so genannten Burgholz-Case verurteilt. Es wurden sechs Todesurteile ausgesprochen, die meisten Angeklagten wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. Die Todesurteile wurden aber nicht vollstreckt, keiner der Täter war länger als sechs Jahre in Haft.

Von den Opfern, die exhumiert wurden und später auf Anweisung der Alliierten auf dem Schorfer Friedhof in Cronenberg bestattet wurden, wissen wir nur wenig. Nur der Name der ukrainischen Lehrerin Helena Matrosowa ist bekannt.