Machbarkeitsstudie vorgestellt Pläne für Veloroute von Wuppertal nach Hagen
Wuppertal · Im Wuppertaler Verkehrsausschuss ist eine Machbarkeitsstudie für eine Veloroute von Wuppertal durch den Ennepe-Ruhr-Kreis bis nach Hagen vorgestellt worden. In Auftrag gegeben hatte sie der Ennepe-Ruhr-Kreis in Kooperation mit den Städten Hagen und Wuppertal. Die Studie soll klären, ob eine solche Route sinnvoll und machbar ist.
Dabei war zu eruieren, ob und in welchem Umfang verschiedene Streckenführungen zwischen Wuppertal und Hagen geeignet sind, zu einer schnellen Radwegeverbindung ausgebaut zu werden und damit das Radhauptnetz der Region sinnvoll zu ergänzen. Dabei soll die neue Radtrasse zugleich eine gute Erschließung der Zentren der Städte Gevelsberg, Ennepetal und Schwelm sicherstellen oder diese zumindest auf kurzem direktem Weg anbinden.
Für die Ausarbeitung einer Vorzugstrasse wurden zunächst mögliche Trassenvarianten erarbeitet, die anschließend ausgewertet wurden. Hierfür wurden im März 2024 vor Ort Messungen und Befahrungen gemacht und eine Online-Beteiligung über den sogenannten Wededetektiv durchgeführt. Hier konnten die Bewohnerinnen und Bewohner der Städte Wuppertal und Hagen, des Ennepe-Ruhr-Kreises sowie regelmäßig in diesem Bereich pendelnde Radfahrerinnen und Radfahrer Vorschläge für mögliche Trassenvarianten sowie Verbesserungen des Radwegenetzes im Untersuchungskorridor machen.
Anschließend folgte im Juni und Juli im Rahmen von fünf Workshops mit den beteiligten Kommunen Wuppertal, Schwelm, Ennepetal, Gevelsberg und Hagen eine Untersuchung der verschiedenen Trassenvarianten sowie eine Diskussion der bisherigen Ergebnisse. Um eine sogenannte Vorzugsvariante für die Bergisch-Märkische Veloroute auszuwählen, wurden durch das Büro die verschiedenen Trassenvarianten bewertet.
Daraus resultierte eine Vorzugsvariante, die Wuppertal, Schwelm, Ennepetal, Gevelsberg und Hagen miteinander verbinden soll. Für diese Trasse wurden Maßnahmen erarbeitet, damit sie die notwendigen Qualitätsstandards für Radvorrangrouten erfüllt und sich somit für das landesweite Radvorrangnetz qualifizieren kann. Das beinhaltet zum Beispiel, dass der Straßenraums zugunsten des Rad- und Fußverkehrs neu verteilt werden muss oder dass Radwege saniert und verbreitert müssen. Neue Fahrradbrücken würden notwendig – eine von ihnen würde nördlich der Anschlussstelle Wuppertal-Langerfeld in Schwelm die direkte Anbindung an die Wuppertaler Nordbahntrasse liefern und die Autobahn A1 queren.
Insgesamt beträgt die Länge der Vorzugsvariante rund 24 Kilometer. Dabei wird der Radverkehr in den meisten Fällen auf einer Fahrradstraße oder einem gemeinsamen Geh- und Radweg im Zweirichtungsverkehr geführt. Die übrigen rund zehn Kilometer verlaufen auf ebenfalls sicher gestalteten Wegen, wie beispielsweise Radfahrstreifen. Für die Vorzugsvariante sind je nach Streckenabschnitt rund 1.000 bis 2.000 Radfahrerinnen und Radfahrer pro Tag zu erwarten.
Der Nachweis der grundsätzlichen Umsetzbarkeit der Bergisch-Märkischen Veloroute als Radvorrangroute steht jetzt für weitere Priorisierungen und Planungen zur Verfügung. Damit ist auch eine Zugangsvoraussetzung zu Fördermitteln für die beteiligten Städte gegeben. Dafür muss im nächsten Schritt die Politik über eine Folge-Kooperationsvereinbarung abstimmen, um mit der Planungsphase der Veloroute zu beginnen.
Der Ennepe-Ruhr-Kreis sowie die Städet Hagen und Wuppertal wurden bei der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie unterstützt von der IGS, einem Planungsbüro in Neuss, Berlin, Wuppertal und Köln--Im Bereich der Potenzialanalyse und Nutzen-Kosten-Analyse unterstützt darüber hinaus die PTV Transport Consult GmbH.
Für die Kommunikation und Informationen über den Projektfortschritt wurde eine Projekthomepage eingerichtet. Hier sind auch mehr Informationen zur Machbarkeitsstudie und zur IGS sind unter www.igs-ingenieure.de abrufbar.