„In der Gesamtzahl ist jeder Unfall, auch der kleinste Parkrempler, enthalten. Wichtiger ist uns daher eine andere Zahl: Im vergangenen Jahr wurden im Verkehr nur noch 247 Menschen schwer verletzt. Das ist erneut ein Rückgang nach 276 Schwerverletzten im Vorjahr und ein guter Erfolg für uns“, so Lotz mit Blick auf das bergische Städtedreieck. In Wuppertal waren es 151 (minus 17,49 Prozent).
Mit Blick auf die Zahl der Verunglückten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner liege die Kreispolizeibehörde Wuppertal (mit Remscheid und Solingen) „mit 334 deutlich unter dem Landesschnitt von 415,7“. Dies sei „angesichts der großstädtisch geprägten Struktur im Städtedreieck umso höher“ zu bewerten: „Die Straßen in unserer Region sind überdurchschnittlich sicher.“
Die Polizei hat nach eigenen Angaben in Wuppertal im Jahr 2024 im Schnitt alle 33 Minuten einen Unfall aufgenommen. Durchschnittlich alle sechs Stunden wurde eine Person im Straßenverkehr verletzt, alle drei Tage verunglückte ein Kind, alle 2,3 Stunden kam es zu einer Unfallflucht. Wuppertal verfügt über ein Straßennetz von insgesamt 1.123,4 Kilometern. Darunter sind 46,8 Kilometer Autobahnen, 27 Kilometer Bundesstraßen, 133,6 Kilometer Landesstraßen, 46,2 Kilometer Kreisstraßen und 879,3 Kilometer kommunale Straßen.
Unfallfluchten wurden in Wuppertal 3.794 registriert und damit 153 bzw. 4,2 Prozent mehr als 2023. Aufgeklärt wurden 87 bzw. 38 Prozent „Unfallfluchten sind kein Kavaliersdelikt. Erst recht nicht, wenn dabei Menschen verletzt wurden“, so Lotz. Bei Unfällen verunglückten 1.291 Personen (plus 85 bzw. 6,86 Prozent). Eine Person kam ums Leben, 151 schwer verletzt. Darunter waren 122 Kinder (minus 7,58 Prozent), 70 Jugendliche (plus 84,21 Prozent) und 163 junge Erwachsene (plus 13,19 Prozent).
Beteiligt an den Unfällen waren zu 45,6 Prozent Pkw, zu 19,9 Prozent Fußgängerinnen und Fußgänger, zu 11,3 Prozent Fahrräder, zu 9,3 Prozent Pedelecs, zu 8,34 Prozent Elektrokleinstfahrzeuge (E-Scooter), zu 3,74 Prozent Krafträder und zu 2 Prozent Leichtkrafträder. Die Teillegalisierung von Cannabis sei „bislang ohne signifikante Auswirkungen“ geblieben.
„Auffällig ist die Zahl der Verunglückten mit sogenannten Elektrokleinstfahrzeugen. Gemeint sind damit insbesondere E-Scooter, wie sie auch in Wuppertal und Solingen immer häufiger genutzt werden“, so die Polizei. „Dass sich die Scooter zunehmender Beliebtheit erfreuen und das betreffende Mietangebot in Wuppertal im vergangenen Jahr um einen weiteren Anbieter erweitert wurde, sind zwar Gründe für den Anstieg.“
Die Erhöhung sei, so Lotz, aber dennoch nicht akzeptabel: „Vielen Nutzenden fehlt die Erfahrung im Umgang mit diesem Verkehrsmittel. Gleichzeitig stellen wir immer wieder Menschen fest, die beispielsweise zu zweit auf einem Roller stehen, eigentlich noch gar nicht das Mindestalter von 14 Jahren erreicht haben oder die Scooter alkoholisiert nutzen.“ Deshalb würden die Präventionsmaßnahmen „durch verstärkte Kontrollen“ ergänzt.