Kreativer Leerstand

Wuppertal · Der Sommer ist vorbei und hinterlässt ein Loch. Um das zu füllen, hat ein Kollektiv aus rund 20 Kulturbegeisterten im ehemaligen Bücherschiff einen temporären Ort für das Sommerloch erschaffen.

Kultur im ehemaligen Bücherschiff: Maik Ollhoff, Julian Bülhoff, Maria Basel, Mira Sasse und Jonas David (von li.) schenken der Stadt mit dem Sommerloch ein temporäres Kulturhighlight.

Foto: Jens Grossmann

700 Quadratmeter Holz, mehr als 150 Liter Farbe und viele Dutzend helfende Hände haben dem ehemaligen Bücherschiff (Bergstraße 50) am Kasinokreisel in den vergangenen Wochen ein ganz neues Gesicht verliehen. Dunkle Farben mit viel Holz und Kupfer verwandeln den Raum in eine urbane, edle Bar, in der in den kommenden Wochen das Sommerloch beheimatet ist.

Nachdem das "Sommerloch" in den vergangenen Jahren am Arrenberg leer stehende Gebäude bespielt hatte, locken seit dem Wochenende Ausstellungen, Konzerte, Theater, Film, Lesungen und Workshops mitten ins Herz der Stadt. Das ist neben dem engagierten Sommerloch-Team auch Kulturdezernent Matthias Nocke und dem Gebäudemanagement (GMW) der Stadt zu verdanken.

Die Idee mit dem Bücherschiff, so Loch-Geschäftsführer Maik Ollhoff in seiner Eröffnungsrede, habe Nocke beigesteuert, die Zusammenarbeit mit Michael Neumann (GMW) und seinen Mitarbeitern sei super gewesen: "Ich habe mich verstanden gefühlt."

Seit 2010 genießt das "Sommerloch" Kultstatus. Das Konzept, der vielfältigen jungen Kulturszene der Stadt einen Raum zu geben, ging auf. Nicht zuletzt, weil es immer wieder gelingt, den Charme vieler Wuppertaler Gebäude bestens in Szene zu setzen und in das Konzept zu integrieren. Jetzt muss dieser Raum mit Leben gefüllt werden. Das war jedoch noch nie ein Problem.

Highlight der diesjährigen Ausgabe ist das digitale Internetradio "Radio Reude", das während der Spielzeit immer samstags ab 18 Uhr live aus dem Sommerloch sendet. Ansonsten ist das temporäre Kulturzentrum bis Februar immer von Freitag bis Sonntag geöffnet. Wobei freitags und samstags die Abendveranstaltung dominieren, während sonntags der Fokus auf Mitmach-Aktionen bei Kaffee und Kuchen liegt.