Neu: Ein Stadtplan für Blinde
Wuppertal · Wie findet man sich als Sehbehinderter eigentlich in der Stadt zurecht? Eine Antwort darauf gibt zumindest für Wuppertal jetzt ein Stadtplan, der für viele Ortsteile verfügbar ist und sie Betroffenen auf neue Art erschließt.
Der Anstoß kam aus Kreisen im Tal, die das Problem am besten beurteilen können.
Denn im Verein "Pro Retina" sind Blinde und Sehbehinderte bundesweit organisiert. Karin Ziegler von der Wuppertaler Regionalgruppe leidet selbst an einer zur Erblindung führenden Krankheit und kennt daher elektrische und digitale Hilfsmittel zur Orientierung. Doch sie stellte fest: "Das ist nicht jedermanns Sache." In Gesprächen kam ihr die Idee eines Plans aus Papier für einzelne Stadtteile, der immer dabei ist und visuelle mit taktilen Elementen verbindet. Sprich: Gut erkennbarer Großdruck plus plastische Gestaltung zum Ertasten.
Nach ersten positiven Reaktionen ging die findige Wuppertalerin an die Umsetzung, knüpfte Kontakte und suchte nach Förderern. Und dann ließ sich ein auswärtiger Spezialverlag für Blindenmedien für die Produktion gewinnen — ein entscheidender Erfolg. Denn normale Druckereien stoßen bei Grafiken, die ertastbar sein müssen, natürlich schnell an ihre Grenzen.
Nun sind sie da, die handlichen Führer, und wollen auch ihren Dienst antreten beim Weg durchs Quartier.
Erhältlich sind sie entweder über Karin Ziegler selbst (Telefon 57 21 56) oder auch im Barmer Rathaus. Und wie könnte es anders sein bei so viel Initiative: Der Betrag von 10 bzw. 15 Euro für die aufwändigen Vier- bzw. Sechsseiter kommt auch der Ergänzung des hilfreichen Projekts um weitere Stadtteile zugute.