Kirk Whitmers Label „Deux Lunes“ Korsetts aus Wuppertal: Wie eine zweite Haut
Wuppertal · Kirk Whitmer fertigt Korsetts. Er gründete sein Label „Deux Lunes“ in seiner Heimat New York, nun ist es im Luisenviertel zu Hause. Für das Wuppertaler Top Magazin zeigt er sein Atelier und seine schönsten Modelle.
Das Atelier von Kirk Whitmer ist gerade mal 20 Quadratmeter groß. Aber die Räume reichen, um eine ganze Welt zu sein. Eine Welt, in der Whitmer zeichnet, näht und ausmisst. Und vor allem, in der die Kundin Königin ist.
Seit acht Jahren lebt der Amerikaner Kirk Whitmer mit seiner Familie in Wuppertal, 2015 bezog sein Korsett-Atelier „Deux Lunes“ die winzigen Räume an der Osterfelder Straße. „Vorher hatte ich ein Atelier in Brooklyn“, erzählt er. „Wuppertal ist natürlich viel kleiner, manchmal fehlt mir die Mode als Inspiration“, erzählt er. (Bilder)
Dafür liebt er die Altbaufassaden, den ganz eigenen Charme des Luisenviertels. „Hier ist Platz für Spezielles Kunst und echtes Handwerk.“ Denn genau das ist es, was Whitmer zu seinem Beruf gemacht hat. „Es ist ein kreatives Erschaffen und Erdenken, das in einem sehr feinen Handwerk mündet“, erklärt der Korsettmacher.
Genau in diese besondere Kombination hat sich Whitmer bereits als Student in New York verliebt. Der Modestudent besuchte ein Seminar zur Korsettschneiderei und war von Anfang an fasziniert, wie der Dozent die einzelnen Schritte beschrieb. Präzise und sorgsam, kreativ und vor allem individuell – nur so entsteht das perfekte Produkt. „Und jedes Korsett ist anders, weil es nur für einen einzigen Körper angefertigt wurde.“
Genau für dieses Gefühl, ein Kleidungsstück allein für sich schneidern zu lassen, kamen die Kundinnen in das Atelier in New York und dafür kommen sie auch heute in das Atelier in der Luisenstraße. Manche von ihnen werden bald heiraten oder fiebern auf einen besonderen Moment hin, andere Kundinnen wollen einfach etwas für sich selbst und ihren Körper tun.
Mehrere Sitzungen lang bespricht Whitmer mit ihnen ihre Vorstellung, nimmt Maß, zeigt Stoffe und Farben, um dann in vielen Stunden in die Fertigung zu gehen. Am Ende sitzt das Korsett perfekt, eine zweite Haut, die die Körperhaltung perfektioniert und gleichzeitig in keinem Moment einschränkt. „Es ist der Prozess, aber vor allem auch das Ergebnis, das mir so viel Freude bringt“, sagt der Korsettmacher. „Das Strahlen der Kundin, die jede Mühe wettmacht.“