Eltern sind verärgert Grundschule Peterstraße: „Der Schulhof des Grauens“
Wuppertal · Kein neuer Roman von Stephen King, sondern Ärger um den Pausenhof der Grundschule Peterstraße: Fertiggestellt wurde er im Sommer, jetzt sind die Eltern unglücklich.
Die Eltern regen sich auf: Ihre Kinder kommen durchnässt oder verletzt nach Hause, seit der Schulhof an der Peterstraße umgebaut wurde. Maja Bau, Tanja Kanzler, Alexander van Mey und Nicole Weidner sind wütend. Sie sagen, dass es den anderen Eltern der Schule und vor allem den Kindern genauso geht, dass sich alle eine Verbesserung wünschen.
Und es sieht aus, als gebe es auf diesem Schulhof viele Möglichkeiten, sich zu verletzen: Einige Bauzäune um die Regenauffangmulden herum sind kaputt, an manchen Stellen stehen Drähte ab, unten musste der Bauzaun zum Teil um Netze ergänzt werden. Die Feuertreppe und damit der Fluchtweg der Schule endet direkt vor einer der Regenauffangmulden. Die gelbe Rutsche ist mittlerweile gesperrt, weil sie gesplittert ist und auf die Kleidung abgefärbt hat. Und die Spielgeräte – Balance-Balken – scheinen sehr nah an den Zäunen beziehungsweise den Regenauffangmulden zu stehen.
„Schulhof des Grauens“ nennt ihn Alexander van Mey, Vater eines Kindes in der ersten Klasse. Mit den Müttern Maja Bau, Tanja Kanzler und Nicole Weidner, die die Schule schon lange kennen, berichtet er von der schwierigen Situation nach dem Umbau der Schule.
Die Eltern erzählen davon, dass Kinder abgeholt werden mussten, weil sie in die Regenmulden gefallen waren, dass darin Rucksäcke landen, seit die Zäune aufgebaut wurden, dass auf dem Fuß- und Basketballfeld bloß zwölf Kinder pro Pause spielen dürfen und der niedrige Zaun eine Verletzungsgefahr darstelle. Außerdem erklären die Eltern, dass es für die Lehrkräfte sehr schwierig sei, in der Pause Aufsicht zu führen, weil die Ebenen seit dem Umbau unübersichtlich sind.
Die neunjährige Lilly, Tochter von Nicole Weidner, könnte sich einen schöneren Schulhof vorstellen. Sie verbringt die Pause mit ihren Freunden im Sand, denn das Klettergerüst sei immer voll. „Wir haben uns gewünscht, dass wir Wippen oder Schaukeln bekommen und diese Sümpfe wegkommen“, sagt sie – und meint mit „Sümpfen“ die Regenauffangmulden.
Dieser Wunsch wird für die Grundschülerin wohl nicht in Erfüllung gehen. Denn nach Angabe der städtischen Pressestelle entsprechen die Mulden den Hochwasserschutz-Auflagen zur Entwässerung. Die gute Nachricht ist aber: Die Bauzäune kommen bald weg, denn die waren aufgestellt worden, bis die geplanten Stauden um drei der sechs Mulden groß genug gewachsen waren – und das ist bald der Fall. Auch eine neue Edelstahl-Rutsche soll kommen, „was allerdings noch einige Zeit dauern kann“. Die Verantwortung für die fehlerhafte gelbe Rutsche liegt bei den beteiligten Firmen, es liege ein Gewährleistungsfall vor, erklärt Martina Eckermann, Leiterin des Presseamts.
Weniger freuen wird die besorgten Eltern wohl, dass das Fuß- und Basketballfeld so bleiben wird: „Ein ausgewiesenes Ballsportfeld, das einen höheren Zaun erfordert, wäre mit Blick auf den Lärmschutz nicht oder nur mit hohen Auflagen genehmigt worden.“ Bei weiteren Änderungswünschen ließe sich hingegen etwas tun, hieß es vom Presseamt: Zwar sind die Mulden zum Schutz vor Hochwasser verpflichtend, doch die Schule könne sich Änderungen wünschen – müsste diese dann aber auch bezahlen.
Solche Wünsche oder Beschwerden liegen dem Gebäudemanagement derzeit nicht vor, hieß es vom Presseamt. Bauliche Eingriffe vornehmen – etwa selbstständig einen Zaun um die Mulden legen – dürften die Eltern jedenfalls aus Haftungsgründen nicht, das dürfen nur Fachfirmen, damit keine Schäden entstehen.