Elternratgeber für Computerspielfragen veröffentlicht
Sind Computerspiele gefährlich? Wie lange sollte ein Kind zocken dürfen? Welche Spiele eignen sich für welche Altersgruppe? Wann ist jemand spielsüchtig? Immer mehr Kinder und Jugendliche spielen täglich Computergames.
Auch Erwachsene sind längst mit dem Gaming-Virus infiziert. Das Zocken macht Spaß, hat aber auch seine Tücken. Um vor allem Eltern und Kindern zu helfen und potenziellen Konflikten vorzubeugen, haben die Stiftung Digitale Spielekultur und die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) nun einen Ratgeber veröffentlicht, der sich den oben genannten Fragen widmet. Pokémon Go hat wieder einmal gezeigt: Die Spielebranche fasziniert Millionen von Menschen. In Wuppertal fanden bereits einige Aktionen — wie zuletzt das Pokémon Schweb der Stadtwerke — statt. Unsere Kinder wachsen heute wie selbstverständlich mit digitalen Medien auf. Viele der Kinder beginnen das Spielen bereits im Alter von drei Jahren. Oftmals reagieren Eltern darauf mit Unverständnis. Vor allem die Themen Sucht und Aggressivität durch Ego-Shooter bereiten zahlreichen Eltern Sorgen. Deshalb haben die USK und die Stiftung Digitale Spielekultur einen kostenlosen Ratgeber erstellt, der diese und weitere Themen behandelt. Zudem erhalten Eltern darin Ratschläge, wie sie einen gesunden Umgang des Kindes mit der Gamingwelt fördern und Konfliktsituationen vermeiden oder lösen können.
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Computerspiele haben sich in allen Altersklassen etabliert. 2016 sind es nun bereits mehr als 8 Millionen Deutsche jenseits der 50, die regelmäßig spielen. Dem gegenüber stehen etwa 9 Millionen Kinder und Jugendliche, die regelmäßig Computer-Games spielen. Das Angebot an Spielplattformen ist mittlerweile nicht nur groß, sondern auch vielseitig. Neben den Konsolen wie Xbox, PlayStation oder Wii, gibt es auch Webseiten wie Browsergames, die viele kostenlose Spiele anbieten. Zudem werden immer mehr Games auf dem Smartphone genutzt. In den vergangenen Jahren waren es vor allem die Onlinespiele und Apps, deren Absatz rasant zugenommen hat. Und der Markt wächst. Auch in diesem Jahr konnte die Spieleindustrie wieder einen Umsatzanstieg von 10 Prozent verbuchen.
Ob Pokémon, Super Mario oder FIFA — Computerspiele begeistern die Massen. Viele E-Sport-Events haben inzwischen Bundesligapotenzial, denn sie ziehen nicht nur Spieler, sondern mittlerweile auch Millionen von Zuschauern an. Warum ist das aber so? Bei vielen Games ist es vor allem die Interaktion mit anderen Spielern, die fasziniert. Man kann gemeinsam gegen das Böse kämpfen, Strategien austüfteln oder ein spannendes Abenteuer erleben. Zudem sind die Grafiken und der Sound, die Charaktere und die Spiele-Story fesselnd und vielseitig. Die Spielfiguren sind teilweise an berühmte Schauspieler angelehnt, die Musik wird von renommierten Hollywood-Komponisten beigesteuert. Computerspiele schaffen einen simulierten Lebensraum, in dem die Spieler Handlungen und deren Konsequenzen austesten können, ohne dass im echten Leben negative Konsequenzen drohen. Auch der Spielflow, also das stetige Vorankommen und das damit verbundene Gefühl, etwas geschafft zu haben, macht den Reiz der Spiele aus. Zudem wollen viele beim Thema Games auch mitreden können, denn Computer-, Konsolen- und Smartphonespiele gehören längst zum Alltag. Fast die Hälfte aller Deutschen zockt irgendeine Art von Game. Tendenz steigend. Bildrechte: Flickr Gamer Leon Keller CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten