Döppersberg: Bisheriger Plan ist nicht finanzierbar Rad-Haus: Lieber ganz bleiben lassen?

Wuppertal · Die Pläne für ein Rad-Haus hinterm Primark-Gebäude müssen deutlich abgespeckt werden. Eine "große" Lösung ist nicht mehr zu realisieren.

Aus diesen aufwändigen Plänen wird nichts: Das Rad-Haus am Döppersberg soll (immer noch) kommen — aber es wird sehr viel einfacher aussehen.

Foto: Stadt Wuppertal

Das Ganze rechnet sich nicht: Deswegen sind die Stadtwerke weder als Bauherr, noch als als Betreiber eines zukünftigen Rad-Parkhauses am neuen Döppersberg weiter im Boot. Auch alle anderen Betreiber-Varianten sind gescheitert. Diese Information gab es jetzt in der Döppersberg-Kommission.

Die Stadt verfolgt aber weiterhin das Ziel, ein Rad-Haus zu realisieren: In sehr einfacher, preiswerter Hüllenbauweise mit Modul-Innenleben, ohne Personal — und mit Schnellreinigungsmöglichkeit. Die Sicherheitsüberwachung könnte per zusätzlichem Bildschirm vom Auto-Parkhaus aus erfolgen.

Markus Rathke, der für den Bund deutscher Architekten in der Kommission sitzt, fragte zugespitzt, ob es jetzt nicht sinnvoller sei, das Rad-Haus lieber ganz bleiben zu lassen. Stadtdirektor Johannes Slawig hielt dagegen: "Die große Lösung ist zwar unrealistisch geworden, aber unsere Aufgabe ist jetzt die Quadratur des Kreises. Ich bin überzeugt, dass uns das gelingt."

Die Verwaltung wird demnächst eine neue Lösung vorschlagen — auch mit Planungszeichnungen. Dass das Rad-Haus — wie der gesamte Döppersberg — Ende 2018 stehen muss, hat die Stadt im Blick. Johannes Slawig: "Wenn wir wissen, was wir wollen, kann das schnell gemacht werden."

Kommissionschef Klaus Jürgen Reese (SPD) kommentierte die Rad-Haus-Neuigkeiten und Zukunftsperspektiven so: "Ich hoffe, wir generieren nicht nur diffuse Gedanken..." Ziemlich sauer sind die Grünen. Ihr Kommissionsmitglied Klaus Lüdemann: "Jetzt droht ein kleiner Wurf mit Containern wie auf einem Kleinstadtbahnhof, das ist nicht akzeptabel." Und auch Fraktionschefin Anja Liebert ist nicht erfreut: "Es zeigt sich auch, dass die Verkehrsinfrastruktur für den Radverkehr am neuen Döppersberg zu spät und nicht optimal geplant wurde."

Immer schon dagegen war die FDP: "Das Radhaus am Döppersberg war ein viel zu teures und von Ideologie getragenes Projekt, das jetzt von der Realität eingeholt wird", so Gabriele Röder, verkehrspolitische Sprecherin der Liberalen. Jetzt gebe es die Chance, Wuppertal "vor einem stadtgestalterischen Fauxpas in zentraler Lage zubewahren." Die FDP setzt sich für preiswerte und sichere Fahrradboxen an vielen zentralen Plätzen — auch am Döppersberg — ein.

Dazu die Umfrage (bis 13. September 2016, 11 Uhr): hier klicken!