Interview: 40 Jahre akzenta-Supermärkte in Wuppertal "Dazu gehört auch ein Stück Mut"
Wuppertal · Wuppertal und seine vier akzenta-Märkte — das gehört zusammen. Jetzt feiert akzenta 40. Geburtstag — mit Parkplatzfesten, Aktionen und 40 Gewinnen im Gesamtwert von 40.000 Euro. Rundschau-Redakteur Stefan Seitz sprach mit den Geschäftsführern André Kolbinger und Ulrich Mazurek über die "Marke akzenta".
Rundschau: Eine klassische Einstiegsfrage wäre: Wie erklären Sie sich Ihren großen Erfolg?
André Kolbinger: Es sind einerseits sicherlich die großen Verdienste der Gründerfamilie Löbbert, die akzenta zu dem gemacht haben, was es heute ist. Die Tatsache, dass wir auch weiterhin unter dem Dach unseres Mutterkonzerns REWE die akzenta-Philosophie beziehungsweise das Konzept im ursprünglichen Sinne fortführen dürfen, ist eine Grundvoraussetzung für die anhaltende Akzeptanz unserer langjährigen Kundschaft und den damit verbundenen Erfolg.
Rundschau: Was ist eigentlich das Besondere an akzenta?
Ulrich Mazurek: Das Besondere an akzenta lässt sich nicht ausschließlich an einem Sachverhalt festmachen, sondern besteht aus der Verknüpfung mehrerer Facetten. Zum einen wäre hier die außerordentliche Tiefe und Breite unseres Warensortimentes zu nennen, zum anderen der hohe Anteil an Frische-Sortimenten und die dort angebotenen Qualitäten. Seit Beginn an produzieren wir in allen vier Märkten eigene Wurst- und Schinkenspezialitäten aus Meisterhand in eigenen Räucheröfen und haben auch nicht vor, daran etwas zu ändern.
Kolbinger: Unsere größte Stärke sind allerdings unsere mehr als 850 Mitarbeiter. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ist einzigartig und macht akzenta aus. Wir pflegen eine Kultur, die von gegenseitiger Wertschätzung, Loyalität und Respekt geprägt ist. Dieser besondere Umgang miteinander schafft eine familiäre Atmosphäre, die auch der Kunde spürt und wahrnimmt. Dies wird uns in vielen persönlichen Nachrichten wiedergespiegelt.
Rundschau: akzenta legt auch großen Wert auf das Thema Ausbildung..
Mazurek: Richtig. Pro Jahr haben wir etwa 30 Auszubildende, die wir zu 80 Prozent auch übernehmen. Das akzenta-Team besteht zu über der Hälfte aus "Eigengewächsen". Wir schulen unseren Nachwuchs sehr intensiv. Da geht es zum einen um klassische Warenkunde von A bis Z sowie auch um Lernphasen hinsichtlich eines angemessenen und freundlichen Verhalten mit dem Kunden. Unsere Kultur versuchen wir bereits von Anfang an durch vorbildliches Verhalten an unserem Nachwuchs zu vermitteln.
Rundschau: Wenn man so will, agieren Sie doch genau entgegengesetzt der üblichen Spar- und Verschlankungspolitik vieler anderer Unternehmen?
Kolbinger: Ja, und dazu gehört auch ein Stück Mut. Es ist nicht selbstverständlich und auch wirtschaftlich nicht immer leicht, an den Stellen zu investieren, wo andere gegebenenfalls sparen. Aber die positiven Resonanzen unserer Kunden und auch unserer eigenen Mitarbeiter ermutigen uns, an diesem Konzept festzuhalten.
Mazurek: Wenn wir beispielsweise unseren Mitarbeiterinnen flexible und familienverträgliche Arbeitszeiten anbieten, stellen wir Arbeitszufriedenheit sicher und diese nimmt letzten Endes auch der Kunde wahr.
Rundschau: 40 Jahre sind geschafft: Wie geht's nun weiter mit akzenta?
Kolbinger: Für die Zukunft können wir uns auch gut vorstellen, einen weiteren akzenta-Markt in Wuppertal oder Umgebung zu eröffnen.