GESA Aus für das Hardtprojekt
Wuppertal · Seit 22 Jahren sorgen sogenannte Ein-Euro-Jobber in der GESA-Maßnahme "LeNa — Lebensraum Natur" für Sauberkeit und Ordnung auf der Hardt. Zum 31. Januar wird dieses Projekt ersatzlos gestrichen.Vier Tage nach Sturmtief Friederike stören in der weitläufigen Parkanlage der Hardt keine heruntergewehten Äste mehr auf den Wegen.
Möglich wird das (noch) durch 16 fleißige Mitarbeiter der GESA, die die Wege penibel kehren, Laub zusammen harken, achtlos weggeworfenen Müll einsammeln.
Es sind Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt nur schwer zu vermitteln sind und vom Jobcenter an die GESA verwiesen werden. "Je nach Zuweisung des Jobcenters kann unsere Truppe auf bis zu 23 Mitglieder anwachsen. Wir lieben unsere Arbeit, möchten den Job nicht verlieren und dann wieder auf der Straße stehen", spricht Anleiter Daniel Fritz für sein Team. "Was wir hier leisten, können die städtischen Gärtner nicht zusätzlich übernehmen, dort ist man personell unterbesetzt. Wir sind wichtig für die Hardtanlage, damit der gepflegte Eindruck von Wuppertals Vorzeigepark erhalten bleibt".
Auch die regelmäßigen Besucher des Parks möchten die guten Geister nicht mehr missen. Sie überlegen, wie man das Ende der Maßnahme verhindern kann. "Wenn irgendwo zum Beispiel Scherben liegen, brauchen wir es nur den Helfern zu melden, und schnell ist der Unrat beseitigt", so eine Spaziergängerin.
In den Sommermonaten ist das Team um Daniel Fritz sogar an den Wochenenden im Einsatz: "Wenn wir dann am Sonntagmorgen gegen 8 Uhr die erste Runde drehen, kommen schnell bis zu 15 prall gefüllte Müllsäcke zusammen. Außerdem zupfen wir in den warmen Monaten Unkraut, pflegen die Rasenkanten oder halten die Zugänge und Treppen frei von Moos."
Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, haben die Jobber ein Plakat an ihrem Aufenthaltsraum, der Korkhütte auf der Hardt, angebracht, denn noch hoffen alle, das Aus in letzter Minute verhindern zu können.
Eine erste Kontaktaufnahme mit der GESA ergab, dass man auch dort die Entscheidung bedauert, die Maßnahme aber aus wirtschaftlichen Gründen beenden müsse: Das Jobcenter habe das Geld um 30 Prozent gekürzt, daher hätte man einige Projekte um 40 Prozent zurückfahren müssen. "LeNa" wurde in diesem Zusammenhang ganz gestrichen, um Frauenprojekte zu retten.
Eine von der GESA angekündigte offizielle Stellungnahme lag gestern bis Redaktionsschluss um 12.30 Uhr noch nicht vor.