Berufsfelderkundung für Schülerinnen und Schüler der Klasse 8 1.000 Plätze: Einfach mal reinschnuppern

Wuppertal · Ende Juni finden in Wuppertal zum zweiten Mal die "Reinschnuppertage". Innerhalb einer Woche haben Schülerinnen und Schüler der achten Klassen Gelegenheit haben, sich drei verschiedene Berufe direkt in den Unternehmen anzuschauen.

Bei C. Beuthel ließ man schon im vergangenen Jahr mehr als reinschnuppern.

Foto: Tom V Kortmann

Mehr als 1.000 Plätze stehen bereit, knapp drei Viertel haben Wuppertaler Betriebe bereits in das Buchungssystem hochgeladen.

Die "Reinschnuppertage" als Berufsfelderkundung sind ein maßgeblicher Baustein der Landesinitiative "Kein Abschluss ohne Anschluss". Ziel ist es, Jugendlichen Ausbildungsberufe aufzuzeigen, die sie aus ihrem Alltagsleben nicht kennen oder vielleicht auch nicht die richtige Vorstellung haben. Gerade in diesem frühen Stadium beschäftigen sie sich zwar noch nicht ernsthaft mit der Berufswahl, sind aber erfahrungsgemäß begeisterungsfähiger als später.

"Die 'Reinschnuppertage‘, wie wir die Berufsfelderkundung in Wuppertal nennen, können nur eine erste Orientierung bieten und sind mit einem später folgenden Praktikum nicht zu vergleichen. Sicherlich dienen sie aber als gute Vorbereitung zum Praktikum", so Anke Kleinbrahm von der Kommunalen Koordinierungsstelle. Denn wie oft es vorkäme, dass Unternehmen ein Praktikum sorgfältig vorbereitet hätten, aber die jungen Leute schon am zweiten Tag nicht erschienen, weil es doch nicht ihren Vorstellungen entspräche, diese Erfahrung hätten sicherlich schon viele Personalverantwortliche gemacht.

Die Schülerinnen und Schüler sollen bei der Berufsfelderkundung einen reellen Einblick erhalten und während des einen Schultages andauernden Besuches auch selbst tätig werden.Die Wuppertaler Handwerksbetriebe stellen bereits über 400 Plätze und sind damit ebenso stark vertreten, wie bei der Premiere 2015.

Oberbürgermeister Andreas Mucke: "Es ist einfach wichtig, dass wir dem Nachwuchs in der eigenen Stadt berufliche Perspektiven aufzeigen." Die Stadtverwaltung hat gut 100 Plätze aus den unterschiedlichsten Bereichen im Angebot.

"Wir sind stolz, dass wir mit vereinten Kräften aller Akteure — Wirtschaftsförderung, Jobcenter, Kreishandwerkerschaft, Agentur für Arbeit, IHK und Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände — schon so viele Unternehmen mobilisieren konnten. Jedoch müssen wir auch die letzten Meter noch schaffen, zudem brauchen wir einen besseren Branchenmix", sagt Kleinbrahm. Unterrepräsentiert sind noch die Gesundheitsbranche, der Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie, aber auch der Dienstleistungsbereich und die klassisch produzierenden Unternehmen.