Fußball, 2. Runde des Niederrheinpokals Liveticker: VfL Rhede - Wuppertaler SV

Wuppertal · Fußball: Oberligist Wuppertaler SV will nach der Niederlage in Krefeld am Samstag (14 Uhr) im Pokal beim VfL Rhede ein Ausrufezeichen setzen. Zum Liveticker: hier klicken!

Nach dem Ausfall von Gaetano Manno (2.v.li.) liegen die Sturmhoffnungen des WSV nun auf den Schultern von Marvin Ellmann (li.).

Foto: Dirk Freund

Der Ghetto-Blaster in der Kabine des WSV blieb stumm. Mit 0:3 (0:1) hatte das Team von Trainer Stefan Vollmerhausen am Mittwochabend vor 451 Zuschauern in der Krefelder Grotenburg-Kampfbahn gegen den VfR Fischeln verloren. Nach Feiern war da natürlich keinem im Lager der Rot-Blauen zumute. Zumal es mit Gaetano Manno (Muskelfaserriss, zwei bis drei Wochen Pause) und Ercan Aydogmus auch noch zwei verletzte Spieler zu beklagen gab. Ein gebrauchter Tag also.

"Lieber einmal 0:3 als dreimal 0:1", sagte Vollmerhausen und hakte die Pleite scheinbar zügig ab. Zumal sein Team zuvor gute Resultate erzielt hatte — sowie durch das 2:2 zwischen dem TSV Meerbusch und dem KFC Uerdingen auch weiterhin Tabellenführer der Oberliga Niederrhein ist.

Die dabei gezeigten Leistungen wurden von Spieltag zu Spieltag dezenter, und einige Äußerungen von Vollmerhausen deuten darauf hin, dass intern sehr wohl noch über den Auftritt am Krefelder Zoo geredet werden dürfte.
Dort wurde wohl vor allem auch deshalb im Trüben "gefischelt", weil sich die Spieler nicht an Vorgaben des Trainers gehalten haben. "Wir wollten es anders machen, als wir es getan haben. Wir hatten uns etwas anderes vorgenommen", sagte Vollmerhausen, wollte aber auch auf Nachfrage der Rundschau nicht ins Detail gehen. Etwas spezifizierter erklärte dies der Sportliche Leiter Manuel Bölstler: "Wir sind nicht konzentriert genug in die Zweikämpfe gegangen."

Doch es war nicht das physische Element allein. Dem WSV fehlte auch jegliche Präzision im Passspiel. Zudem gab es so gut wie keine verwertbaren Flanken und Ideen, um den zwar taktisch disziplinierten, jedoch eigentlich eher biederen Gegner auszuhebeln. Fakten, die Vollmerhausen einräumte. Da er sie in seiner Analyse jedoch explizit auf die zweite Halbzeit bezog, taucht unweigerlich wieder die Frage nach der Abhängigkeit von Gaetano Manno auf.

Vollmerhausen hatte sich — auch in Krefeld wieder — massiv darüber aufgeregt, dass beim WSV alles auf Manno reduziert würde. Auf der einen Seite durchaus verständlich, will ein Trainer doch möglichst keinen Einzelnen über die Gruppe stellen. Auf der anderen Seite aber geht dies im Falle von Manno an der Realität vorbei. Schließlich wurden nicht ohne Grund externe Sponsoren gesucht, um Manno zum WSV holen zu können. Der 33-Jährige wurde eben als "Unterschiedsspieler" verpflichtet, und diese Qualität hat er in den vergangenen Spielen ja auch hinlänglich nachgewiesen.

Nach Mannos Ausfall fanden sich keine anderen "Leitwölfe": "Wir haben auf den Schlüsselpositionen die Konsequenz vermissen lassen", sagte Bölstler. Namen nannte er selbstredend nicht, doch dürften sich der fehlerhafte Rechtsverteidiger Davide Leikauf sowie die "Doppel-Sechs" mit dem dort offensichtlich deplatzierten Dalibor Gataric und dem im Stellungsspiel Defizite offenbarenden Tim Manstein angesprochen fühlen.

Momentaufnahme oder Trend? Schon am Samstag ab 14 Uhr wird es im Zweitrundenspiel des Niederrheinpokals beim VfL Rhede Antworten geben. Auch der Landesliga-Tabellenführer ist nicht im Vorbeigehen zu besiegen. "Dieses Spiel ist sehr wichtig. Wir müssen die Niederlage von Krefeld analysieren, uns straffen und dann die Brust raus nehmen", sagte Vollmerhausen. Damit der Ghetto-Blaster auch ohne Gaetano Manno laut aufgedreht werden kann. Dann wäre die Beantwortung der "M"-Frage fürs Erste zumindest aufgeschoben.