Leserbrief „Kommunikation findet fast nur noch digital statt“

Wuppertal · Betr.: Übermäßiger Gebrauch der Handys

Symbolbild.

Foto: Jan Vašek

Egal wohin man kommt, überall sieht man Menschen auf Handys starren oder tippen – sei es im Restaurant, im Theater, im Konzert, im Bus, in der Bahn oder auf der Straße. Kommunikation findet fast nur noch digital statt. Der Gebrauch des Handys hat allmählich wahnhafte Formen angenommen!

So konnte man kürzlich hören, dass Bob Dylan anlässlich eines Konzerts ein absolutes Handyverbot verlangt hatte, um endlich mal wieder die Gesichter seiner Zuhörer und deren Reaktionen sehen zu können, denn nicht nur von der Gage, sondern auch von den Emotionen des Publikums lebt der Künstler. Recht hatte er!

Aber unsere so genannten Volksvertreter machen es uns ja schließlich auch vor, dabei sollten sie eigentlich Vorbilder sein: Man schaue sich nur einmal die Übertragungen des Bundestags im Fernsehen an, wie viele Abgeordnete in ihre Handys starren und tippen, statt den Redebeiträgen aufmerksam zu folgen. Hauptsache ihre Anwesenheit wird registriert und entsprechend auch bezahlt.

Die Jugend steht auf Schulhöfen entweder unbeteiligt nebeneinander und Kommunikation findet hauptsächlich über ihre Handys statt. Oder man mobbt und prügelt sich durch TikTok und andere Social-Media-Plattformen animiert.

Wann endlich zieht unsere Gesellschaft die Konsequenzen und reguliert diese Handy-Manie auf ein sinnvolles Maß herunter, denn nicht das Handy ist schlecht, sondern sein übermäßiger und falscher Gebrauch! Ein erster positiver Versuch in die richtige Richtung wäre meines Erachtens ein absolutes Handy-Verbot an allen Schulen!

Kurze Randnotiz zum Schluss: Ich beobachtete kürzlich einen Fußgänger, der in sein Handy vertieft genau auf eine Laterne zusteuerte und schließlich mit dem Kopf dagegen prallte. Zum Glück blieb die Laterne unversehrt! Ob’s bei dem Fußgänger wohl außer der Beule zum Nachdenken über den Handy-Gebrauch geführt hat? Ich fürchte nein!

Hans-Jürgen Hiby

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