Frauen in der Kommunalpolitik Eklatanter Mangel
Betr.: Zu wenig OB-Kandidatinnen / Rundschau-Kommentar
2015 betrug der Frauenanteil in Wuppertal 50,8 Prozent, im Rat sind es 34,8 Prozent – von 66 Mitgliedern sind 23 weiblich, was nicht für eine adäquate Repräsentation spricht.
In unserer Lebensrealität machen wir als Frauen Erfahrungen, die Männer nur schwer nachvollziehen können: Etwa der Job, den frau Ende 20 aufgrund einer möglichen Schwangerschaft nicht bekommt, und andere alltägliche Herabsetzungen sowie Gefahren, denen wir nur als Frauen ausgesetzt sind.
Deshalb brauchen wir Frauen, die unsere Situation als Arbeitnehmerinnen und Selbstständige, Bürgerinnen und Einwohnerinnen, Wählerinnen, Mütter, kurz: als Frauen, verstehen können. Und nein, dazu reicht es nicht, wenn ein Mann sich als Frau ausgibt, wie kürzlich im „witzigen“ Leserbrief vorgeschlagen; denn kein Mann kann je wissen, welche Erfahrungen eine Frau im täglichen Leben in Wuppertal macht. Grundsätzlich sollten sich alle Menschen durch Politik repräsentiert fühlen – aber die Perspektive einer Frau, den Blick für ihre spezifischen Belange, kann eben nur eine Frau liefern. Darum brauchen wir eine angemessene Repräsentation, auch und gerade in der Kommunalpolitik.
Deshalb: Danke, Hannah Florian, für den Hinweis auf diesen eklatanten Mangel.
Victoria Feuerstein