Gegen das Gedankengut, nicht gegen die Wörter Diskussion geht ins Lächerliche
Betr.: Umbenennung der Mohrenstraße
Kopfschüttelnd las ich den Artikel, dass die Mohrenstraße umbenannt werden soll. Angeblich sei der Name rassistisch.
Ich frage mich wirklich, merken die Menschen eigentlich gar nicht, dass sie mit dieser Form, gegen Rassismus anzugehen, die gesamte Diskussion ins Lächerliche ziehen? Eine Mohrenstraße soll rassistisch sein? Es gibt genug Familien, die mit Namen Mohr heißen – müssen die jetzt ihren Namen umbenennen, da er rassistisch ausgelegt werden könnte? Und wer sagt, dass die Mohrenstraße nicht auf einen Familiennamen Mohr zurückzuführen ist?
Und selbst, wenn dem nicht so wäre, so ist die Bezeichnung Mohr nicht rassistisch – rassistisch werden erst die Gedanken!
Dieses krude Gedankengut muss bekämpft werden, nicht Worte, die zum Teil schon seit Jahrhunderte im Sprachgebrauch neutral verwendet werden. Diese ganze Diskussion erinnert mich an den Roman „1984“ – und wir mittendrin.
Ein Rassist bleibt rassistisch, er verwendet dann halt nur ein anderes Wort.
Hans-Joachim Baudach