Heckinghausen Abstimmung über Umbenennung der Mohrenstraße

Wuppertal · Die Bezirksvertretung Heckinghausen entscheidet in ihrer Sitzung am 18. August, ob die Mohrenstraße unbenannt wird. Einen entsprechenden Antrag hatten CDU, Bündnis 90/Die Grünen und die Freien Wähler am 13. Juli gestellt. Es gibt Alternativvorschläge.

Die Mohrenstraße liegt in unmittelbarer Nähe des Gaskessels.

Foto: Mengelberg

„Bundesweit sind die Mohrenstraßen in verschiedenen Städten im Zusammenhang mit der Diskussion um latenten und offenen Rassismus in Deutschland thematisiert worden. So auch die in Wuppertal-Heckinghausen. Unbestreitbar ist die Deutung der Bezeichnung ,Mohr‘ als eine Charakterisierung einer Gruppe von Menschen anhand ihrer Hautfarbe. Dies entspricht nicht unserem Menschenbild“, so die Antragsteller. Sie sprechen sich für eine Umbenennung in „Am Gaskessel“ oder „Zum Gaskessel“ aus.

Die weitere Begründung: „Hatte die bisherige Bezeichnung, abgesehen von ihrer oben genannten Deutung, keinen Bezug zu Heckinghausen, so wird mit unserem Vorschlag das stadtbildprägende, denkmalgeschützte Monument der Industriegeschichte Wuppertals hervorgehoben. Ebenso wird die Umbenennung der überregionalen Bedeutung des in einzigartiger Weise umgebauten Gaskessels gerecht, sowie auch den stadtentwicklerischen Maßnahmen des aktuellen Integrierten Stadtentwicklungskonzepts.“ Alle Anwohnerinnen und Anwohner der Mohrenstraße waren von den drei Fraktionen zu einem Meinungsaustausch in ein Restaurant eingeladen worden. „In diesem mit den zehn teilnehmenden Anwohnerinnen und Anwohnern sehr sachlich geführten Gespräch wurde das Für und Wider erörtert. Mit dabei waren vom Verein ,kiTma’ Joshua Chimauzo Ikpegbu und Muyisa Muhindo, die über die historischen Hintergründe und das heutige Empfinden betroffener Menschen berichteten“, berichtet der stellvertretende Bezirksbürgermeister Guido Mengelberg (Grüne).

Dabei wurde vereinbart, dass die Anwohnerinnen und Anwohner „von der Stadtverwaltung und den in der Sache engagierten Menschen nach Kräften bei der Umstellung der Wohnanschrift unterstützt“ werden. Außerdem soll ein begleitendes Projekt gestartet werden, das die Umbenennung und ihre Gründe sichtbar macht. Ergebnis könnte ein entsprechend gestalteter Gedenkstein sein. „Wir sind überzeugt, mit diesem unaufgeregten und gleichzeitig entschlossenen Handeln einen guten Beitrag zu der derzeit mit allem Recht geführten Diskussion geleistet zu haben“, so Bettina Lünsmann, Christoph Brüssermann und Guido Mengelberg für die antragstellenden Fraktionen.