Leserbrief Corona dient als Feigenblatt

Betr.: Diskussion über Bürgerbüro-Schließungen, offener Brief an Oberbürgermeister Uwe Schneidewind

Symbolbild.

Foto: Rundschau

Als langjährige Bezirksbürgermeisterin kannte ich noch eine bürgernahe Verwaltungsstelle in Cronenberg. Täglich geöffnet – mit einem Leiter, der auch Standesbeamter und Geschäftsführer der Bezirksvertretung war. Meldestelle, Rentenberatung und Sozialamt waren vor Ort. Trauungen in unserem schönen Trausaal (ohne Ambiente-Zuschlag) waren selbstverständlich möglich.

Und dann: Der versprochene Platz für alle Bürger wurde verscherbelt und zum Parkplatz. Die Rentenberatung wurde eingestellt, ebenso die Sozialberatung. Nach dem Ausscheiden des Verwaltungsstellenleiters erfolge keine Nachbesetzung. Die Geschäftsführung der Bezirksvertretung wechselt häufiger, es gibt keinen Ansprechpartner vor Ort. Öffnungszeiten wurden drastisch eingeschränkt.

Und nun: Corona dient als Feigenblatt, um auf dem kalten Wege Dienste für den Cronenberger Bürger auszusetzen. Es passt leider in das Szenario mancher gebrochener Versprechen seitens der Wuppertaler Verwaltung. 

Ist es für städtische Beamte oder Angestellte tatsächlich unzumutbar, ihren Dienst in Cronenberg zu verrichten?

Unzumutbar ist jedoch für uns Cronenberger – hier besonders für die betagten – die von Ihnen angedachten Einschränkungen auf Dauer hinzunehmen.

100 Jahre Wuppertal 2029! Ob die damalige Entscheidung für den Beitritt Cronenbergs richtig war, möchte ich unter den heutigen Umständen in Zweifel ziehen.

Für eine bürgernahe Verwaltung ist die Wiedereröffnung der Bürgerbüros zwingend erforderlich!

Ingeborg Alker