Wuppertaler Kurrende 28 Konzerte stehen an
Wuppertal · Es ist ein Stoßseufzer der Erleichterung. „Uns geht es so gut wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr: Wir dürfen wieder singen“, freut sich Tillmann Klett, der neue Manager der Wuppertaler Kurrende. Ein Umstand, den er in den ersten 100 Tagen in dieser Funktion noch gar nicht miterleben durfte.
Prompt gilt es für den neuen Mann, diese Situation auch mit Leben zu erfüllen. Für den Rest dieses Jahres hat die Kurrende 28 Auftritte geplant: Da ist das traditionell große Weihnachtsprogramm mit den Quempaskonzerten, da gibt es die Konzertreise im Herbst nach Polen, da sind aber auch zahlreiche Mitwirkungen in Gottesdiensten dabei. „Natürlich wechseln sich einzelne Chorgruppen dabei ab“, erklärt Klett, sonst würde dieser fulminante Neustart die jungen Sänger überfordern.
Aber es ist auch schon so, dass Sänger und Publikum sehnsüchtig auf Konzerte warten. Klett: „Proben im Kleingruppen oder am PC haben sicherlich geholfen, dass wir keine Corona-bedingten Abgänge hatten.“ Doch die Präsentation des Einstudierten im Konzert ist nun mal das Salz der Suppe, „So wie Fußball-Training ohne Spiele auf die Dauer keinen Spaß macht.“ Letztlich dienen die Auftritte natürlich auch der ständig nötigen Werbung für Nachwuchs. „Wir wollen wachsen“, hat Klett das Motto ausgegeben – und das in jeder Hinsicht. Schließlich biete der Chor eine vielfältige und interessante Angebotspalette.
Das beginnt schon mit der musikalischen Früherziehung ab vier Jahren, bei der auch Mädchen teilnehmen können, die im Anschluss in der Mädchen-Kurrende weitermachen können. Jederzeit möglich ist aber auch die Aufnahme bei den „Spatzen“ oder in der Chorschule, wo die jungen Sänger auf den Einsatz im Konzertchor vorbereitet werden.
„Wir bieten bei einem sehr moderaten Mitgliedsbeitrag ein vollständige sängerische Ausbildung auch mit Einzelstimmbildung“, fasst Klett zusammen. Hinzu kommen ein vielfältiges Freizeitangebot und die bekannt gute Atmosphäre. Dies dokumentiert schon der große Zulauf bei den jungen Männerstimmen, die nach dem Stimmbruch fast nahtlos in die neue Gruppe wechseln.
Ist es nicht schwierig, in diesen Zeiten, junge Menschen für geistliche Musik zu begeistern? „Natürlich sehen wir uns einer kirchlichen Identität verpflichtet“, erläutert Klett, der selbst im weltberühmten Windsbacher Knabenchor groß geworden ist. „Doch davon abgesehen ist chormusikalische Literatur nun mal in erster Linie kirchlicher Herkunft – und es ist großartige Musik. Das merken auch die Jungen schon ganz früh.“
Davon abgesehen will die Kurrende künftig auch noch mehr interessante und attraktive Konzertorte für ihre Darbietungen finden. Neben den beeindruckenden Kirchen hier und in aller Welt.