Wolfgang Sauer ist tot
Wie erst jetzt bekannt wurde, ist der am 2. Januar 1928 in Elberfeld geborene Jazzmusiker und Sänger Wolfgang Sauer am 26. April 2015 in Köln im Alter von 87 Jahren verstorben. Hier ein Nachruf von Rainer Widmann von "Jazz AGe Wuppertal".
Anlässlich seines 75. Geburtstages im Jahr 2003 wurde Sauer vom damaligen Oberbürgermeister Hans Kremendahl eingeladen, um sich zusammen mit seiner Frau ins Goldene Buch der Stadt Wuppertal einzutragen. Bereits 1992 erhielt der schon als kleines Kind durch grünen Star erblindete Musiker das Bundesverdienstkreuz für seine musikalischen Aktivitäten. Seit seiner Erblindung trug er eine dunkle Sonnenbrille, die später zu seinem Markenzeichen wurde.
Als Kind lernte Sauer Klavierspielen, spielte nach dem Krieg in amerikanischen und englischen Clubs und studierte ab 1949 Anglistik und Germanistik. Anfang der 50er Jahre holte ihn Kurt Müller in seine "No Name Band", die damals bekannteste Wuppertaler Jazzband, über die ein gewisser Johannes Rau, damals Redakteur des General-Anzeiger, am 5. Mai 1951 einen begeisterten Artikel unter dem Titel "Drei Stunden Ekstase" über ein Konzert im "Neuen Rathaus" (dem heutigen Polizeipräsidium) schrieb. Schon 1953 spielte Sauer der "Kurt Edelhagen-Jazzband" auf, wurde als bester deutscher Jazzsänger geehrt - und das "Jazzpodium" titelte: "Er kam, sang und siegte".
"Aber vom Jazz konnte man damals kaum leben und schon gar keine Familie gründen und unterhalten", wie er in einem Interview mit Heiner Bontrup und E.Dieter Fränzel das im Wuppertaler Jazzbuch "Sounds like whoopataal" abgedruckt ist, sagte. Also wechselte Wolfgang Sauer ins Schlagermilieu, wo er mit "Glaube mir" 1954 gleich seinen ersten Hit, ausgezeichnet mit einer Goldenen Schallplatte, landete - gefolgt von "Cindy, oh Cindy" und vielen weiteren Erfolgsmelodien.
Aber auch als Moderator für Radio Luxemburg und vor allem für den WDR war er mit "Sauer macht lustig" und vor allem mit der sehr erfolgreichen Sendung "Wiederhören macht Freude" über viele Jahre populär.