Bergische Uni Wuppertal Forschungsprojekt: Sinfonieorchester im Wandel
Wuppertal · Wie hat sich das Repertoire deutscher Sinfonieorchester seit 1949 verändert und welche Faktoren haben diese Entwicklung beeinflusst? Diesen Fragen gehen Soziologen der Bergischen Universität Wuppertal nach.
Das Forschungsprojekt untersucht, wie sich das Repertoire deutscher Orchester entwickelt hat und welche Orchester in welchem Umfang Neuerungen und Innovationen ins Repertoire eingeführt haben. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Karrierewegen der Orchesterdirigentinnen und -dirigenten, die in engem Zusammenhang mit den Programmentscheidungen stehen. In die Untersuchung fließen aber auch Organisationsvariablen, wie Spielpläne, Finanzen, Personal, sowie institutionelle Kontextfaktoren, wie Wettbewerbsintensität und Prokopfeinkommen, ein.
Neue Einblicke in die Entwicklung des sinfonischen Repertoires
Mit Fokus auf dem Einfluss von politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen, wie der deutschen Teilung und Wiedervereinigung, sowie den Auswirkungen der Corona-Pandemie, bietet das Projekt neue Einblicke in die Entwicklung des sinfonischen Repertoires und der kulturellen Landschaft Deutschlands.
Das Vorhaben schließt eine wichtige Forschungslücke, indem es umfassende Datensätze zu über 120 Berufsorchestern erstellt und analysiert. Dabei sollen Themen wie die Konformität im Kulturangebot und die Innovationskraft der Orchester anhand statistischer Methoden untersucht werden.
Nachhaltige Forschungsbasis für weitere Studien
Die erfassten Daten sollen nicht nur in wissenschaftlichen Publikationen ausgewertet, sondern auch öffentlich zugänglich gemacht werden. Damit bietet das Projekt eine nachhaltige Forschungsbasis für weitere Studien zur deutschen Orchester- und Musikgeschichte. Nach erfolgreichem Abschluss des Vorhabens soll die Untersuchung auf andere (europäische) Länder ausgeweitet werden.
Das Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Heinze und Prof. Dr. Mark Lutter (beide Bergische Universität Wuppertal) und in Kooperation mit Barbara Wiermann (Sächsische Staats- und Landesbibliothek Dresden) wird über drei Jahre mit rund 800.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.