Eine Idee nimmt Fahrt auf
Am Donnerstagabend gab es im Opernhaus ein klares Bekenntnis für ein Pina Bausch Zentrum im Schauspielhaus. Den Worten sollen nun zügig Taten folgen.
„Unsere Idee ist mehr als ein Traum, es ist ein kulturpolitischer Auftrag. Das, was Pina uns hinterlassen hat, ist Weltkulturerbe und muss fortgesetzt werden“, begrüßte Heinz-Theo Jüchter, Vorsitzender des Fördervereins „Internationales Tanzzentrum Pina Bausch“ die Gäste, bevor er das Wort Stefan Hilterhaus erteilte.
Hilterhaus, ehemaliger Tänzer und als Gast schon in Wuppertal aufgetreten, ist heute anerkannter Kulturmanager, hat mit Pina Bausch zwei Festivals konzipiert und leitet ein internationales Kulturzentrum in Essen. Im Auftrag der Stadt Wuppertal erstellte er eine Machbarkeitsstudie zum Tanzzentrum im ehemaligen Schauspielhaus an der Kluse. „Das Schauspielhaus als Pina Bausch Zentrum muss sich zur Stadt öffnen, sich als Ort der Gastfreundschaft und der Begegnung präsentieren. Es muss aber auch ein Forum für die Bürger Wuppertals werden. Der Bedarf für einen solchen Ort, an dem ständig etwas stattfindet, ist in Wuppertal da, und er wird in den nächsten Jahren nicht kleiner werden“, so Stefan Hilterhaus.
Anschließend trat der Kulturmanager in einen Dialog mit Dirk Hesse, dem Geschäftsführer des Tanztheaters. Hier ging es um die momentane Situation der Compagnie, fünf Jahre nach dem Tod der Choreographin. „
Natürlich ist es deutlich anders als mit Pina, aber nach wie vor tragen wir den Namen Wuppertals in die Welt, wünschen uns hier im Tal ein eigenes Produktionszentrum. Uns geht es darum, das Repertoire zu erhalten, Stücke, die lange nicht gezeigt wurden, wieder aufzunehmen und die Compagnie zukunftsfähig zu machen“, erläuterte der Geschäftsführer.
„Wir haben es geschafft, vieles, was so flüchtig ist, zu erhalten. Eigentlich setzen wir nur Pinas Idee um, die ein Archiv immer wollte, aber nicht mehr dazu kam, es zu realisieren“, beschreibt Salomon Bausch die Arbeit der von ihm gegründeten Bausch-Foundation. „Dabei hat das Schauspielhaus eine besondere Bedeutung für das Tanztheater, viele Stücke wurden hier uraufgeführt, hier wäre das Archiv gut untergebracht, denn wir möchten es ja für die Öffentlichkeit öffnen. Anfragen, auch von Wissenschaftlern liegen uns vor“, so der Sohn der Choreographin.
Kämmerer Dr. Johannes Slawig konnte noch nicht mit Zahlen jonglieren: „Aber wir haben einen ersten Schritt mit der Zusage des Bundes gemacht, das Projekt finanziell zu unterstützen. Es ist ein Signal zum Aufbruch, jetzt müssen wir dranbleiben“. So sahen es auch die zahlreichen Zuschauer, die sich eine gesicherte Zukunft für Tanztheater und Schauspielhaus wünschen.