Nach Toreschluss - die Wochenendsatire Tschö Brangelina!

Wuppertal · Das war die Woche der Trennungen: Angelina Jolie trennte sich von Brad Pitt, Werder Bremen von seinem Trainer, Berlin von Rot-Schwarz und Angela Merkel deshalb endgültig von ihrer guten Laune. Die mit Abstand wichtigste unter diesen Nachrichten ist die Scheidung von Brangelina.

Rundschau-Redakteur Roderich Trapp.

Foto: Bettina Osswald

Dem Vernehmen nach haben Frau Jolie und Herr Pitt nach elf Jahren Beziehung völlig überraschend festgestellt, dass sie unterschiedliche Vorstellungen von der Kindererziehung haben. Das ist etwas ungünstig, wenn man insgesamt sechs davon hat. Maddox Chivan, Zahara Marley, Pax Thien, Shiloh Nouvel, Knox Léon und Vivienne Marcheline müssen jetzt möglicherweise nicht nur ihre Vornamen, sondern auch noch einen fiesen Rosenkrieg ertragen. Mutti schmollt nämlich mit ihrem eigens dafür konstruierten Mund, der in ähnlicher Form auch von der DLRG auch als Schlauchboot eingesetzt wird, und will das alleinige Sorgerecht plus eine Fantastilliarde Unterhalt.

Es gehen aber auch Gerüchte um, dass Pitt den Bull rausgelassen und auf andere Frauen losgelassen haben soll. Und jetzt ermittelt sogar die Polizei gegen ihn, weil Zeugen gesehen haben wollen, wie der bekiffte Brad im Flugzeug gemein zu seinen Kindern war. Die bunte Gala wird monatelang über nichts anderes mehr schreiben. Ich sehe die Schlagzeilen schon vor mir: "Brad Pitts Gras-Geständnis: Ich rauchte mehr als Helmut Schmidt!" - "Brangelina-Scheidung: Was wird aus den 16 Nannys?" - "Jolie-Sohn Pax rechnet ab: Wieso heiße ich wie ein Ikea-Kleiderschrank?" Und natürlich: "Pitt-Stop: Hollywood Star am Ende - jetzt muss er für Autowerkstatt werben".

Nun ist es ja nicht so, dass wir promitrennungstechnisch in Deutschland nicht dagegen halten können. Soeben wurde bekannt, dass sich Stefan Mross nach drei Jahren Ehe von seiner Frau Susanne trennt, die er nach der Scheidung von Sängerin Stefanie Hertel geheiratet hat. Nun ist Stefan Mross völlig zu Recht nicht so bekannt wie Brad Pitt, aber immerhin Moderator der ARD-Sendung "Immer wieder sonntags". Seine Kernkompetenz besteht darin, bereits sonntagsmorgens unerträglich gute Laune zu verbreiten, obwohl die Uhrzeit und das aus Tiefpunkten der deutschen Volks- und Schlagermusik zusammengewürfelte Programm komplett dagegen sprechen.

Das Dauergrinsen verließ ihn nur ein einziges Mal, als er 2014 nach der Verkostung einer für seine zarte Konstitution zu scharfen Currywurst kollabierte und die Moderation abbrechen musste. Hinter der Bühne sollen sich dabei Szenen abgespielt haben, die der Sterbeszene von Brad Pitt als Achilles im Kino-Kracher "Troja" nicht unähnlich waren. Ein bisschen Hollywood-Drama können wir in Deutschland also auch ...

Bis die Tage!