2. Handball-Bundesliga: TVB in Solingen Das Derby mitten im Abstiegskampf
Wuppertal · In der 2. Handball-Bundesliga kommt es heute (18.15 Uhr) zum Duell zwischen dem HSV Solingen-Gräfrath und dem TV Beyeröhde- Wuppertal. Anwurf in der Klingenhalle ist um 18.15 Uhr. Vor dem brisanten Duell blickt TVB-Abteilungsleiter Stefan Müller vor und zurück.
Rundschau: Als Tabellendreizehnter laufen die Handballgirls den Ansprüchen deutlich hinterher. Warum?
Müller: Man muss zuerst einmal festhalten, dass wir nach wie vor mit den Nachwirkungen der ganzen Verletzungen zu kämpfen haben. Wir konnten schon im Sommer kaum eine vernünftige Vorbereitung bestreiten, gerade was den konditionellen und taktischen Bereich betrifft. Hinzu kommt, dass wir die Abgänge von Pia Adams und Johanna Heldmann nicht kompensieren konnten. Darüber hinaus haben wir auch knappe Spiele verloren, die wir in der vergangenen Spielzeit noch siegreich gestalten konnten. Dadurch hat sich dann eine gewisse Verunsicherung breitgemacht.
Rundschau: Was hat die Suche nach Nachfolgerinnen für Adams und Heldmann erschwert?
Müller: Wir haben finanziell nur begrenzte Möglichkeiten. Zudem hatten wir ganz klare Vorstellung, wie ein möglicher Neuzugang auszusehen hat. Im Sommer wurde dann aber schnell klar, dass wir auf dem Transfermarkt nicht das passende Spielermaterial finden werden.
Rundschau: Zwar blieben auch nach dem Trainerwechsel von Dagmara Kowalska zu Sabine Nückel die erhofften Punkte aus, allerdings scheint die Mannschaft etwas befreiter aufzuspielen.
Müller: Sabine Nückel und Co-Trainer Rainer Adams haben einen anderen Ansatz und versuchen Dinge positiver und lockerer zu vermitteln. Zwar konnten wir bisher noch keine Zähler sammeln, aber das Team spielt nach dem Trainerwechsel schon besser.
Rundschau: Das Derby gegen Solingen ist aufgrund der Tabellensituation ein echter Abstiegskrimi.
Müller: Das Derby ist ein besonderes Spiel für uns. Ein Sieg würde unserer Mannschaft unglaublich guttun und würde uns für die kommenden Aufgaben einen ordentlichen Push geben. Wir wollen den Bock umstoßen.
Rundschau: Auf welche Dinge wird es aus Ihrer Sicht in den nächsten Wochen ankommen?
Müller: Wir müssen schauen, dass wir fleißig punkten. Mit Nürtingen, Freiburg und Bremen gastieren drei direkte Konkurrenten in unserer eigenen Halle, sodass wir dort auf jeden Fall gewinnen wollen. Aber der Grundstein dafür wird am Samstag gelegt. Dort wollen wir uns freispielen.
Rundschau: Der TVB hat in der vergangenen Woche mit Dominik Schlechter einen neuen, jungen Trainer für die kommende Spielzeit verpflichtet. Welche Idee steckt dahinter?
Müller: Wir haben nicht gezielt nach einem jungen Trainer gesucht. Wir hatten verschiedene Namen im Kopf und haben auch einige Bewerbungen bekommen. Dominik hat uns mit seinem Konzept aber wirklich überzeugt und seine bisherige Arbeit in Recklinghausen spricht auch für sich.