Fußball-Regionalliga WSV: Manno hofft auf Zusagen der „Achse“ und von Neuen
Wuppertal · Immer mehr lüften sich die personellen Nebel beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV. In der kommenden Woche dürfte weitestgehend feststehen, welche Spieler bleiben, welche gehen und welche neuen kommen.
Sicher ist: Nach Phil Beckhoff (FC Gütersloh), Lukas Demming (SC Verl) und Kevin Pytlik (zieht es in die 3. Liga, Verkündung wohl am Montag) wird auch Stürmer Charlison Benschop den WSV verlassen. „Das tut natürlich weh, aber so ist das Fußballgeschäft. Wir können ihn unter den neuen Bedingungen nicht halten. Er ist 34, ihn zieht es noch einmal eine Liga höher“, sagt der Sportliche Leiter Gaetano Manno. Aufsteiger Alemannia Aachen gilt als heißester Kandidat.
Manno hofft unterdessen, für die neue Saison weiter mit Torwart Krystian Wozniak, den Innenverteidigern Lion Schweers und Niklas Dams sowie den Offensivkräften Kevin Hagemann, Marco Terrazzino und Semir Saric, die allesamt einen laufenden Vertrag besitzen, aber Einbußen hinnehmen müssten, planen zu können: „Wir sind in guten Gesprächen, ich rechne nun mit einer Entscheidung.“ Allerdings sind auch hier natürlich andere Vereine interessiert, etwa an Schweers.
Philipp Hanke würde Manno ebenfalls gerne halten: „Er hat immer seine Leistung gebracht, ist ein guter Typ und hat sich immer mit dem WSV identifiziert. Aber es ist halt schwierig, wenn man nicht das bieten kann, was nötig wäre.“ Als sehr wahrscheinlich gilt, dass Damjan Marceta und Hüseyin Bulut (Angebot aus der Türkei) das Stadion am Zoo verlassen. Was auch für „Vertragslose“ wie Mart Göckan, Ilhan Altuntas, Davide Itter, Migel-Max Schmeling, Aday Ercan, Tim Korzuschek, Tobias Peitz und Steve Tunga gilt.
Zu der (geplanten) Achse für die Saison 2024/25 kommen auf jeden Fall die A-Jugendlichen Emil Metz (Torwart), Kilian Cedric Bielitza, Berkem Kurt und natürlich Hugo Schmidt hinzu, der bei seinem Zehn-Minuten-Einsatz in der Regionalliga gegen RW Ahlen mit einem herausgeholten Elfer und dem Pass zum 2:1 auf Marceta deutliche Akzente setzte. „Sie alle haben in der A-Jugend-Bundesliga die gesamte Saison performt“, lobt Manno. Weitere drei bis vier Akteure aus dem Nachwuchs stehen noch unter Beobachtung.
Gleichzeitig könnten in der kommenden Woche die ersten drei oder vier Neuzugänge feststehen. „Ich hoffe da auf die finalen Zusagen“, blickt der WSV-Sportchef nach vorn. „Wir achten sehr auf den Charakter, werden auf jeden Fall jünger sein und weiter schlagkräftig.“ Auch wenn es wohl nicht für ganz oben reicht. Momentan ist davon auszugehen, dass der bisherige 1,9-Millionen-Etat um rund 50 Prozent gekürzt werden muss.
Und was ist mit Trainer Ersan Parlatan (neun Siege, drei Niederlage, Punkteschnitt 2,25)? „Wir haben mit unserem Trainer eine offene Kommunikation. Wir sprechen offen und ehrlich. Er hat sich noch nicht entschieden. Aber ich kann ihn auch verstehen, dass er sich auch umschaut. Als wir ihn verpflichtet haben, war das Ziel aufzusteigen. Diese Voraussetzungen können wir ihm nicht mehr in der Form bieten“, sagt der Sportchef. „Es wäre schön, wenn er bleibt, wir sind mit seiner Arbeit sehr, sehr zufrieden. Das zeigt auch die Bilanz. Auch bei Fortuna Köln hätten wir gewinnen müssen, da hatten wir nur kein Matchglück.“
Siegen will der WSV auch in den letzten drei Auftritten. „Gegen Ahlen war es etwas spannend. Eigentlich hätten wir schon vor der Pause fünf, sechs Tore schießen können. Das sollte nicht sein. Die Mannschaft hat aber trotz der schwierigen Situation Vollgas gegeben. Die Einstellung, die Mentalität und die Körpersprache haben gestimmt – dafür mein ganzer Respekt“, lobt Manno.
Schon mit einem Remis am Dienstag (19 Uhr, Stadion am Zoo) gegen die Düsseldorfer U23 wäre der WSV wieder Zweiter. Das soll gelingen, auch wenn derzeit viel wichtigere Fragen im Vordergrund stehen.