Handball-Bundesliga Liveticker: BHC - TBV Lemgo

Wuppertal / Solingen · Noch ein prominenter Ausfall und noch mehr Druck: Der BHC steht vor einem wegweisenden Heimspiel-Dreierpack. Los geht es am Samstag (19 Uhr) in der Klingenhalle gegen den TBV Lemgo. Die Rundschau berichtet im ausführlichen Liveticker.

Trainer Sebastian Hinze (re.) scheint es anzudeuten: Ruhe bewahren auch in der Krise war bisher die BHC-Maxime.

Foto: Dirk Freund

Linksaußen Christian Hoße brachte die Sache auf den Punkt: "Wir haben Riesenscheiße gespielt." Ein deftiger Kommentar zur mehr als deftigen Klatsche im Bergischen Derby. Weniger die Niederlage an sich sorgte für lange Gesichter. Bei den formstarken Gummersbachern wäre ein Punktgewinn eine Überraschung gewesen und der Abstand zum rettenden Ufer beträgt weiter nur einen Zähler. Es war eher die Art und Weise, wie sich der Handball-Bundesligist im Oberbergischen zerlegen ließ, die Selbstzweifel nährte und das Vertrauen der Fans in das dezimierte Team erschütterte - nachzulesen in diversen Foren rund um Club und Liga.

Trainer Sebastian Hinze liest die nicht und beschäftigt sich lieber mit dem Gegner am heutigen Samstag: Mit dem TBV Lemgo kommt der Tabellendreizehnte in die Klingenhalle. "Da haben wir ja noch kein Spiel verloren", macht sich Christian Hoße vor der Partie Mut, die die Wende bringen soll. Oder nach 1:19 Punkten in Serie sogar muss? Sebastian Hinze bleibt nüchtern: "Bock umstoßen hin oder her, wir müssen das zeigen, was wir können. Das haben wir in Gummersbach nicht geschafft." Dort hatte BHC-Macher Jörg Föste nach der Partie dem Coach weiter den Rücken gestärkt, aber auch klar gemacht: "Wir müssen langsam mal Ergebnisse haben, da dürfen wir uns nichts vormachen."

Ein Punkteziel bis zur EM-Pause, das betont auch BHC-Geschäftsführer Philipp Tychy, gebe es aber nicht. "Wir sind immer gut damit gefahren, nur aufs nächste Spiel zu schauen." Das übernächste in Form des Pokal-Viertelfinales am Mittwoch um 20.15 Uhr der Uni-Halle gegen Zweitligist GWD Minden hat in der Tat noch niemand im Blick. "Das ist so wie der Christmas Fight gegen Kiel gedanklich noch weit weg", bestätigt Christian Hoße. Vom Ausklang der englischen Heimspiel-Woche am, nächsten Samstag gegen Göppingen gar nicht zu reden.

Seitenblicke dürfte es dieser Tage trotzdem geben - und zwar in Richtung Hamburg, wo der notorisch klamme HSV einmal mehr in schweren finanziellen Turbulenzen steckt. "Ich lese auch nur, was da diskutiert wird", will Tychy die neuen Meldungen über eine kurzfristig drohende Insolvenz an der Alster nicht kommentieren.

Dazu hat der BHC genug eigene Sorgen - die diese Woche durch einen weiteren Ausfall noch größer geworden sind: Rechtsaußen Arnor Gunnarsson hatte sich bei der Derby-Schlappe in einem Zweikampf mit Gummersbachs wuchtigem Kreisläufer Evgenij Pevnov verletzt. Die Diagnose: Einriss der Supraspinatussehne in der Wurfschulter und bis zu vier Wochen Pause für den isländischen Nationalspieler. Auch mit Blick darauf war Christian Hoßes deftiger Spielkommentar durchaus passend ...

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