Handball-BL: 32:28 (19:13) gegen Leipzig BHC: Zwei Punkte und eine Vertragsverlängerung
Wuppertal / Düsseldorf · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat die erste von zwei Partien in dieser Woche gewonnen. Das Team von Trainer Jamal Naji bezwang am Donnerstagabend (4. Mai 2023) in der Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle den SC DHfK Leipzig mit 32:28 (19:13). 2.231 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Match.
Vor dem Anwurf verkündete der BHC die Vertragsverlängerung mit Noah Beyer. Der Linksaußen bleibt bis 2026. Die zuletzt angeschlagenen Lukas Stutzke und Tom Kare Nikolaisen waren im Aufgebot, es fehlten Csaba Szücs und Tom Bergner.
Stutzke war es auch, der die 1:0-Führung besorgte (1.). Trotz einer Zeitstrafe gegen Djibril M’Bengue gelang Linus Arnesson das 2:1 (3.). Dann musste auch Arnesson zwei Minuten runter (4.), dennoch fiel nach einer Parade von Peter Johannesson und dem Tor von Frederik Ladefoged das 3:1 (5.). Sime Ivic warf einen Siebenmeter an den Pfosten (6.), Arnesson besorgte das 4:1 (7.). Auch Stutzke kassierte zwei Minuten (7.). Ladefoged machte das 5:1 (8.).
Der BHC hielt den Vorsprung. Stutzke markierte das 7:3 (11.). Leipzig wechselte früh den Schlussmann: Mohamed Essam Moustafa El-Tayar kam für Kristian Saeveras (11.). Doch das änderte wenig: Arnor Thor Gunnarsson netzte zum 13:9 ein (17.) und näherte sich weiter der 1.000-Tore-Marke. Die Ostdeutschen nahmen die erste Auszeit. Auch Nikolaisen musste runter (19.). Der BHC arbeitete konzentriert weiter: Ladefoged stellte auf 15:11 (21.), Alexander Weck auf 16:11 (23.).
Der eingewechselte Christopher Rudeck parierte einen Siebenmeter von Sime Ivic (24.), Arnesson nutzte das zum 17:11 (26.), Stutzke zum 18:11 (27.). SC-Coach Sigtryggsson nahm daraufhin die zweite Auszeit (27.). Den BHC beeinflusste das nicht: Tomas Babak traf zum 19:11 (28.). Mit einer satten 19:13-Führung ging es in die Kabinen.
Matej Klima brachte die Gäste nach der Pause auf 14:19 heran (32.). Nach seiner dritten Zeitstrafe sah Leipzigs Simon Ernst die rote Karte (32.), Stutzke netzte zum 20:14 ein (33.), Gunnarsson auf 21:14 (33.). Beim Stand von 22:16 kassierten Ladefoged und Stutzke Zeitstrafen (38.). Beide Teams leisteten sich in dieser Phase zahlreiche Fehler. Dank Keeper Johannesson überstand der BHC sie aber unbeschadet. Arnesson verwandelte einen Siebenmeter zum 23:17 (40.).
Auch M’Bengue leistete sich sein drittes Foul und kassierte Rot (43.). Beim Stand von 24:19 bat Naji zur Besprechung (45.). Der BHC bekam immer größere Probleme. Leipzig näherte sich durch Patrick Wiesmach auf 22:25 (47.) – und auf 23:25 (49.). Babak und Arnesson sorgten wieder für etwas Ruhe – 27:23 (50./51.).
Es blieb eng, zumal Arnesson zwei Minuten auf die Bank musste, als es 29:26 stand (54.). Doch Johannesson im BHC-Kasten behielt die Nerven. Das 30:26 von Noah Beyer war die Vorentscheidung (56.). Leipzig nahm die letzte Auszeit. Beyer war es auch, der mit dem 31:27 auch die letzen Zweifel beseitigte. Arnesson gelang der letzte BHC-Treffer zum 32:27 (60.).
Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig): „Für uns war es ein Spiel mit zwei Halbzeiten. Mit dem, was in der ersten Halbzeit passiert ist, bin ich und können wir überhaupt nicht einverstanden. Es ist schon das zweite Spiel und darf uns so nicht passieren. Wir sind viel zu sehr über die Mitte gekommen und haben uns immer wieder in der Abwehr festgelaufen. Wir haben das dann versucht nach der Pause zu korrigieren und ich finde auch, dass wir das dann besser gemacht haben. Besonders Niclas Heitkamp, der reingekommen ist, hat uns enorm geholfen – besonders im Aufbau. Zudem hat Luca Witzke es im zweiten Durchgang gut gemacht. Insgesamt haben wir dann nochmal alles versucht. Und genau das, was wir hier heute im zweiten Durchgang hier geleistet haben, müssen wir mitnehmen für Sonntag.“
Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Ich bin zufrieden darüber, wie wir aufgetreten sind und mit welcher Energie wir in das Spiel hier heute gegangenen sind. Wir wollten beweisen, dass diese zweite Halbzeit gegen Lemgo uns so nicht noch mal passieren soll. Rein spielerisch und taktisch gibt es schon ein paar Dinge, die nicht so gut waren. Um ehrlich zu sein, ist mir das heute aber auch gar nicht so wichtig. Mir war viel wichtiger, welche Reaktion wir zeigen und wie wir auftreten. Ich glaube, dass die Halle gemerkt hat, welch großes Energie-Level wir hatten – vielleicht war es in der ein oder anderen Situation auch den Schnuff zu viel. Ein Drittel des Spiels in Unterzahl zu spielen, ist schon sehr viel. Trotzdem ist mir diese Härte lieber als das manchmal dann zu zaghafte Abwehrspiel. Alles in allem spielen wir eine wirklich gute erste Halbzeit. Über die Zweite kann man diskutieren und müssen wir auch, aber nach intensiven eineinhalb Wochen, in denen es vor allem um Aufarbeitung ging, gewinnen wir und darüber bin ich sehr froh.“
Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Ich bin kein allzu großer Freund von Phrasen oder Floskeln wie 'Reaktion gezeigt' - doch wenn es irgendwann einmal die richtige Bezeichnung ist, dann heute. Das war eine Reaktion auf das Lemgo-Spiel. Der entscheidende Unterschied war, dass wir unsere Chancen verwertet haben, Entschlossenheit gezeigt haben und besonders die zweite Welle sehr gut saß, so dass wir mit unserem Tempospiel Leipzig vor große Probleme gestellt haben. Nach der Pause kamen wir nicht mehr in die Gegenstöße. Hinzu kam, dass wir die eine oder andere Chance nicht verwertet haben. Das Niveau der ersten Halbzeit konnten wir also nicht wiederholen. Aber als Linus Arnesson wieder auf dem Feld stand, herrschte wieder mehr Ordnung. Und wir haben auch die kritischen Phasen, als wir Bälle leichtfertig verloren haben, sehr gut überstanden. Allen voran ist die Torhüter-Leistung zu nennen. Wir hatten das Torwart-Plus, das man in der Liga braucht, um Spiele zu gewinnen.“
Die nächste BHC-Partie steigt am Sonntag (7. Mai). Dann treten die Bergischen um 16:05 Uhr beim SC Magdeburg an. Am 14. Mai geht es in der Mitsubishi Electric Halle weiter gegen die Füchse Berlin (16:05 Uhr).
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