Handball-BL: Donnerstag ab 19:05 Uhr Der BHC trifft auf die Wundertüte
Wuppertal · In der Handball-Bundesliga empfängt der Bergische HC am Donnerstag (4. Mai 2023) den SC DHfK Leipzig. Anwurf in der Mitsubishi Electric Halle Düsseldorf ist um 19:05 Uhr.
Konstant tritt der BHC in dieser Saison nicht auf. Speziell die Tatsache, dass seine Mannschaft schon fünf Mal in der zweiten Halbzeit untergegangen ist, beschäftigt Trainer Jamal Naji. Doch der kommende Gegner hat sich in dieser Spielzeit noch deutlich wechselhafter präsentiert. Leipzig ist sogar so etwas wie die Wundertüte der Liga mit Siegen gegen Magdeburg, Kiel und die Rhein Neckar Löwen – gefolgt von fünf Niederlagen in Serie.
Schon das Hinspiel ist ein Indikator dafür, dass sich keine Vorhersage über das Match treffen lässt. Der BHC gewann im Dezember auswärts 32:27 und beendete damit die Leipziger Siegesserie von sechs Spielen. Beirren ließ sich das Team von Trainer Runar Sigtryggsson davon allerdings nicht. Die sensationellen Erfolge über die Liga-Spitze sollten noch folgen. „Grundsätzlich passieren in dieser Saison sehr viele verrückte Dinge. Gerade wenn Teams involviert sind, die sich zwischen den Plätzen 6 und 15 befinden, ist es manchmal Wahnsinn, was da abgeht“, sagt BHC-Coach Naji. „Jede Mannschaft hat ihr Päckchen zu tragen.“
Das gilt auch für den BHC, der zuletzt beim 37:34 gegen den HSV Hamburg begeisterte, dann aber mit 28:38 in Lemgo verlor und dabei vor allem in der zweiten Halbzeit völlig auf verlorenem Posten war. „Es geht nicht um dieses einzelne Spiel, sondern die Tatsache, dass es uns zum fünften Mal passiert ist“, meint Naji und bezieht sich damit auf die Deutlichkeit und Form der Niederlage. So ließ auch die Gegenwehr zu wünschen übrig.
„Wir haben viele Gespräche geführt – einzeln und in Gruppen. Das war wirklich gut. Im Vordergrund stand, dass sich jeder einmal selbst hinterfragt“, erläutert der BHC-Coach. „Wir müssen dann zusehen, wie wir es erreichen können, dass sich bestimmte Spieler in bestimmten Situationen wohler auf dem Feld fühlen.“ Entscheidend war in Lemgo natürlich auch, dass die Bergischen viele freie Abschlüsse ausgelassen haben. „Hätten wir nur ein paar mehr gemacht, würden wir das Spiel bestimmt auch anders bewerten.“
Der in Lemgo ohne Lukas Stutzke (Gehirnerschütterung) und Tom Kare Nikolaisen (Schulterprobleme) angeschlagene Innenblock könnte gegen Leipzig wieder Verstärkung erhalten. Stutzke ist wieder ins Training eingestiegen, ob auch Nikolaisen wieder zurückkehren kann, ist noch offen. Tom Bergner, der ebenfalls eine Option im Deckungszentrum wäre, befindet sich nach seiner Schulter-OP wieder im Individualtraining. „Es dauert zwar noch ein bisschen, aber wir hoffen, dass er in dieser Saison noch ein, zwei Spiele machen kann“, sagt Naji.
Davon abgesehen werden die Löwen wohl in derselben Besetzung wie zuletzt auflaufen und auf Leipziger treffen, die nach fünf Niederlagen in Serie sicher wieder gewinnen wollen. „In solchen Spielen kann die Anfangsphase entscheidend sein“, findet Naji. „Wenn eine Mannschaft ohne Selbstvertrauen kommt und schnell in Rückstand gerät, wird es schwierig. Das ist selbsterklärend.“ Ein guter Start ist in jedem Spiel wünschenswert, in diesem vielleicht noch ein bisschen mehr – nicht zuletzt auch aufgrund des eigenen Dämpfers in Lemgo.
„Grundsätzlich profitiert der SC DHfK oft von guten Torhütern und verfügt über einen spielstarken Rückraum“, nennt Naji einige Qualitäten des Gegners. „Der Ausfall von Viggo Kristjansson tut ihnen natürlich weh.“ Der Rückraumspieler fällt bis zum Saisonende aus.