Fußball: Test am Samstag Der WSV und das Rätsel des Rasens

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV bestreitet am Samstag (20. Juli 2024) und damit eine Woche vor dem Saisonstart seine Generalprobe. Die Partie gegen den Südwest-Regionalligisten TSV Steinbach Haiger findet allerdings erstaunlicherweise nicht im Stadion am Zoo statt, sondern ab 14 Uhr auf der Oberbergischen Straße.

Wie gegen Ennepetal spielt der WSV auf der Oberbergischen Straße.

Foto: Dirk Freund

Damit haben die insgesamt 19 Neuzugänge keine Gelegenheit, ihren künftigen Arbeitsplatz vor der Heim-Auftaktpartie am 3. August gegen RW Oberhausen unter Wettkampfbedingungen kennenzulernen – höchstens im Rahmen einer Trainingseinheit vor oder nach der Partie am 27. Juli in Velbert bei Türkgücü Dortmund (14 Uhr). Alle bisherigen Testduelle waren ebenfalls nicht an der Hubertusallee angepfiffen worden.

Warum das so ist, dazu gibt es weder von der Stadt noch vom Verein offizielle Aussagen. Die Spielfläche im Stadion am Zoo war im vergangenen Jahr von April bis Oktober inklusive einer Drainage und eines neuen Rasens für rund zwei Millionen Euro komplett neu aufgebaut worden. Er hinterließ seitdem einen sehr guten Eindruck. Auch von Seiten des slowenischen Fußballverbandes, der während der EM an der Hubertusallee trainierte, gab es keinerlei Beschwerden.

In Velbert war zeitgleich die georgische Nationalmannschaft zu Gast. In der dortigen IMS Arena gab es anschließend Testspiele gegen den Bundesligisten VfL Bochum (1:5) und den WSV (2:1). Ein Match gegen den Zweitligisten FC Schalke 04 war nur deshalb nach Ratingen verlegt worden, weil im Vorfeld nicht rechtzeitig klar war, ob Georgien das Achtelfinale erreichen und somit in Velbert bleiben würde.

So kickt der WSV nun auf dem Sportplatz Oberbergischen Straße, dessen Rasen der beste in Wuppertal ist. Allerdings herrscht dort traditionell ein Parkplatzproblem, insofern gibt es keine offizielle Saisoneröffnung größeren Ausmaßes. Immerhin können Dauerkarten und Fanartikel erworben werden.

Somit konzentriert sich der WSV nun auf halber Höhe auf das Sportliche. Nicht mit dabei sind Joep Munsters (Leiste) und Dildar Atmaca, der beim Turnier in Oberhausen die rote Karte gesehen hatte und vom Verband für zwei Testspiele gesperrt wurde. Das erste hatte Atmaca, der deshalb eine „Spende“ an die Mannschaftskasse entrichten musste, am Mittwoch in Velbert abgesessen.

Oguzhan Kefkir hat die Trainingsbelastung derweil gut verkraftet. Eingesetzt wird erneut auch der japanische Außenverteidiger Shinnosuke Nishi (zuletzt Fortuna Düsseldorf U23), dessen Berater sich derzeit um das für die Spielgenehmigung erforderliche Visum kümmert. Eine Entscheidung über einen Transfer soll zu Wochenbeginn fallen.

Spätestens dann wollen sich Trainer René Klingbeil und der Sportliche Leiter Gaetano Manno zusammensetzen – um das Saisonziel zu formulieren. Trotz der Etatreduzierung von 1,8 Millionen Euro auf rund 900.000 Euro dürfte zumindest ein einstelliger Tabellenplatz angepeilt werden. Ob es für das obere Drittel reicht, hängt wohl entscheidend davon ab, inwieweit der Kader weitestgehend verletzungsfrei bleibt. Große Sprünge sind nicht drin, der Kampf um den Aufstieg als Vorgabe absolut kein Thema.

Was der Sponsorenabend am Donnerstag, an dem auch Oberbürgermeister Uwe Schneidewind teilnahm, konkret finanziell bewirkt, müssen die kommenden Tage und Wochen zeigen. Die Veranstaltung konnte immerhin im Stadion stattfinden. Der Rasen wurde dazu nicht benötigt.