Fußball-RL: 2:1 (1:1) in Aachen WSV hat viel Spaß auf dem Tivoli
Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV ist am Sonntagnachmittag (24. April 2022) mit einem 2:1 (1:1)-Sieg vom Auswärtsspiel bei Alemannia Aachen zurückgekehrt. 5.900 Fans waren auf den Tivoli gekommen.
Niklas Heidemann hatte sich im Training am Auge verletzt und fiel aus. Ihn vertrat Moritz Montag. Im Sturm durfte Kingsley Sarpei anstelle von Marco Königs ran. Zudem fehlten Durim Berisha (Rotsperre) und Kevin Hagemann (angeschlagen).
Kevin Rodrigues Pires prüfte den ehemaligen WSV-Keeper Joshua Mroß in der 2. Minute mit einem Schuss aus 25 Metern. Auf der Gegenseite hielt WSV-Schlussmann Sebastian Patzler den Schuss von Sebastian Schmitt problemlos (10.). Zwei Minuten später ging der WSV in Führung: Lion Schweers hatte Kingsley Sarpei geschickt, der im Strafraum von Sebastian Schmitt gefoult wurde. Rodrigues Pires verwandelte den Strafstoß souverän – 0:1. Die Führung hielt aber nicht lange: Nach einer scharfen Hereingabe stand Dino Bajric frei vor dem WSV-Tor und schob zum Ausgleich ein – 1:1 (20.).
Nach dem zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleich kam die Alemannia besser in die Partie: Patzler musste mit einer Glanzparade gegen Ergün Yildiz den Rückstand verhindern (26.). Trainer Mehnert wechselte und brachte Phillip Aboagye für Sarpei (34.). Kurz danach lenkte Mroß einen Kopfball von WSV-Kapitän Felix Backszat über die Latte (35.). Roman Prokoph köpfte das Spielgerät rechts neben den Pfosten (42.). Aachens Frederic Baum zielte kurz vor der Pause über das Gebälk (44.). So ging es mit einem Unentschieden in die Kabinen.
Beide Mannschaften gingen mit unveränderten Formationen in den zweiten Durchgang. Die erste Chance bot sich Backszat, der vom Strafraumeck am langen Pfosten vorbeizielte (52.). Besser machte es Aboagye, der rechts losdribbelte und aus (fast) unmöglichem Winkel abzog. Der Ball schlug im oberen linken Winkel ein – 1:2 (54.). Der WSV versuchte schnell nachzulegen: Roman Prokoph stand aber nach Aboagye-Vorlage im Abseits (60.). Wenige Sekunden später köpfte Lion Schweers frei über das Tor. In der 61. Minute kam Marco Königs für Roman Prokoph.
Der WSV machte weiter Druck und sorgte für Chaos in der Aachener Abwehr (66.). Der eingewechselte Jannik Mause hobt auf der Gegenseite den Ball über Patzler – und das WSV-Tor (67.). Noah Salau ersetzte Moritz Montag (72.). Die Bergischen bekamen nun vermehrt Konterchancen. Einen über Salau und Saric schloss Aboagye ab, aber Mroß lenkte den Ball zur Ecke (81.). Ab der 85. Minute spielte Dominik Bilogrevic an Stelle von Saric. Königs lief in der Nachspielzeit frei auf Mroß zu, verzog aber (90.+2.). Dennoch nahm der WSV die nächsten drei Punkte mit.
Björn Mehnert (WSV-Trainer): „Es war ein gutes Regionalliga-Spiel mit viel Kampf und Emotionen. Es hat Spaß gemacht, auch für die Zuschauer. Wir sind verdient in Führung gegangen, aber dann aus dem Rhythmus gekommen und haben uns von der Emotionalität beeindrucken lassen. In der zweiten Halbzeit hatten wir das Spiel im Griff und nach dem 2:1 noch vier bis Chancen zum 3:1. Wenn man das nicht macht, muss man gegen Aachen immer aufpassen. Für mich war es ein verdienter Sieg. Ich wünsche Euch alles Gute, dass Ihr die Punkte holt, die Ihr braucht.“
Fuat Kilic (Trainer Alemannia Aachen): „Auch ich wünsche Wuppertal viel Erfolg in den letzten Spielen. Wuppertal ist abgeklärter, sie spielen mehr Männerfußball und mit einer klaren Struktur. Wir haben dem Gegner Paroli geboten, sind unglücklich in Rückstand gekommen und haben dann den Ausgleich gemacht. Wir haben dann unnötige Fehler gemacht, haben aber alles nach vorne geworfen, haben aber oft verpasst zu flanken. Es ist sehr schade, dass wir nicht noch den Punkt geholt haben. Das Foul von Sarpei war eine klare Tätigkeit, die mit Rot geahndet werden muss. Wir müssen uns schütteln und die Punkte holen.“
Roman Prokoph: „Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft. Wir wussten, dass es trotz der Tabellensituation kein einfaches Spiel wird. Die Fans tun ihr Übriges dazu. Das ist hier immer ein Hexenkessel. Wir haben super dagegengehalten, körperlich besonders, auch in der Schlussphase. Wir hätten vielleicht das 3:1 machen können, um wirklich Ruhe zu kriegen. Aber wir haben 2:1 gewonnen, was will man mehr. Aachen ist stark bei Standardsituationen, so machen sie auch ihr Tor gegen den FC und haben körperlich starke Spieler. Wir wollen unbedingt Platz drei halten. Das gibt noch einmal extra freie Tage für die nächste Saison, das ist unser Ansporn. Und dann wollen wir natürlich auch im Pokal eine Runde weiterkommen, das wäre ein Highlight. Jetzt haben wir erst einmal eine normale Trainingswoche. Wir versuchen, die Kräfte zu bündeln und gegen Gladbach wieder die Performance auf den Platz zu bekommen.“
Noah Salau: „Es ist ein sehr geiles Gefühl, hier auf dem Tivoli zu gewinnen. Siege machen immer Spaß. Wir kommen gut in die Partie und machen das 1:0. Dann wird es etwas hektischer, wir kriegen das 1:1. Wir bewahren aber einen kühlen Kopf und spielen weiter nach vorne. In der zweiten Halbzeit haben wir verdient das zweite Tor gemacht. Wir hätten vielleicht noch ein, zwei mehr machen können. Aber wir nehmen den Sieg mit. Es macht Spaß, so kann es weitergehen.“
Es folgen zwei Heimspiele. Am kommenden Samstag (30. April) ist die U 23 von Borussia Mönchengladbach ab 14 Uhr zu Gast im Stadion am Zoo. Drei Tage später (3. Mai) steigt das Niederrheinpokal-Halbfinale gegen RW Essen, dass um 19:30 Uhr angepfiffen wird.
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