Fußball-Oberliga: Wuppertaler SV Es fehlen noch maximal 24 Punkte ...
Wuppertal · Fünf Spiele hatte Sportdirektor Manuel Bölstler den gesperrten Trainer Stefan Vollmerhausen auf der Bank und an der Linie vertreten. Nun konnte er wieder auf der Tribüne Platz nehmen. "Es war schön, die zweite Halbzeit so relaxt zu erleben.
Wir haben uns viele Chancen herausgespielt", lobte der 32-Jährige das Team, seinen "Nachfolger" - und den 4:0 (2:0)-Erfolg gegen SW Essen.
Mann des Tages in einem geschlossen auftretenden Team war unterdessen Davide Leikauf, der gleich drei Treffer erzielte. "Ich weiß gar nicht, wann ihm das zuletzt gelungen ist", schmunzelte Bölstler. "Ich freue mich für Davide, zumal er gerade erst eine Verletzung hinter sich hat. Er als ,dienstältester‘ Wuppertaler hat viel Verantwortung übernommen." Leikauf hatte vor kurzem seinen Vertrag — ebenso wie Peter Schmetz, verlängert. Damit hat der WSV für die kommende Saison 15 Spieler in Diensten - egal ob Oberliga oder Regionalliga.
Leikauf selber war natürlich hoch zufrieden: "Wir haben uns nach der Verletzung unseres Kapitäns vorgenommen, für ihn dieses Spiel zu gewinnen. Das haben wir eindrucksvoll getan. Wir haben viel Aufwand betrieben und, denke ich, auch in der Höhe verdient gewonnen", so der Mittelfeldspieler. "Dass ich drei Tore mache, verdanke ich zu mindestens 70 Prozent meinen Mitspielern. Besonders Ercan, der sich heute zu 100 Prozent in alles reingeschmissen hat, verdient ein besonderes Lob. Jetzt gilt es, dass wir uns im nächsten Spiel weiterhin als Einheit präsentieren und den nächsten Dreier einfahren."
Kapitän Gaetano Manno war mit Gips und Krücken im Stadion am Zoo: "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Das war Gänsehaut, was sie wegen mir gemacht hat. Da kann man sehen, was wir für ein Team sind. Danke auch an die Fans!" Manno wird am Dienstag (29. März 2016) noch einmal eingehend untersucht. Sollte es sich um einen glatten Bruch des Wadenbeins handeln, ist eine Operation möglicherweise nicht notwendig. "Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass Gaetano in dieser Saison noch einmal auflaufen kann. Schließlich darf er jetzt den Fuß nicht belasten, verliert dadurch Muskeln und trägt mehrere Wochen Gips", gibt sich Bölstler skeptisch. Manno hatte dennoch Glück im Unglück: Wäre zugleich auch das Schienbein betroffen gewesen, wäre der Deutsch-Italiener mindestens ein halbes Jahr ausgefallen.
Die Rechnung lautet derweil so: Zehn Punkte liegt der WSV derzeit vor dem KFC Uerdingen, der allerdings noch ein Nachholspiel zu bestreiten hat. Gewinnen die Rot-Blauen demnach acht der letzten zehn Partien, sind sie definitiv durch, auch wenn die Krefelder alle Punkte holen — zumal die Bergischen auch noch über das weitaus bessere Torverhältnis verfügen. Das interessiert Manuel Bölstler allerdings herzlich wenig: "Für uns geht es nur um die drei Punkte am kommenden Sonntag gegen Jahn Hiesfeld."